Oracle übernimmt PeopleSoft

Frank Hüber
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Seit geraumer Zeit berichten wir über das Übernahmevorhaben von PeopleSoft durch Oracle. Nun hat sich Oracle doch noch durchgesetzt, so dass PeopleSoft der Übernahme durch Oracle nach langem Hin und Her nunmehr zugestimmt hat.

PeopleSoft hatte sämtliche Übernahmeangebote durch Oracle, die ständig erhöht wurden, ausgeschlagen und sich bis zuletzt gegen eine Übernahme gewehrt. Mittlerweile ist der Kaufpreis auf 26,50 US-Dollar pro Aktie gestiegen, was einem Kaufpreis von insgesamt 10,3 Milliarden US-Dollar entspricht. Ausgegangen waren die Übernahmeverhandlungen von Oracle einst bei 16,- US-Dollar pro Aktie, sprich einem Kaufpreis von rund 5,1 Milliarden US-Dollar. Im Juni 2003 hatte PeopleSoft noch die Übernahme von J.D.Edwards für ca. 1,7 Milliarden US-Dollar angekündigt und im weiteren Verlauf auch durchgeführt, woraufhin Oracle sofort ein feindliches Übernahmeangebot für PeopleSoft vorlegte. Nachdem Oracle sogar vor Gericht gezogen war, sollen diese Klagen nun beigelegt werden.

Auch Peoplesoft-Vorstand A. George Battle meldete sich bezüglich der Übernahme zu Wort: „Nach einer genauen Überprüfung sind wir zu dem Ergebnis gelangt, dass dieses überarbeitete Angebot eine gute Offerte für die Aktionäre darstellt.“ PeopleSoft liegt im vierten Quartal über den Erwartungen, wofür sich Battle bei seinen Mitarbeitern bedankt: „Das war ein langer, emotional geführter Streit. Unsere Mitarbeiter haben unter diesen schwierigen Umständen eine erstklassige Arbeit geleistet. Unser Respekt gilt auch den Unternehmen, die trotz der langen Übernahemschlacht weiter auf unsere Produkte gesetzt haben.“

Oracle möchte die Produkte von PeopleSoft keinesfalls aufgeben, sondern selbst zu deren Verbesserung beitragen und so versichert Oracle-CEO Larry Ellison: „Die Fusion funktioniert, weil wir danach noch mehr Kunden haben, was wiederum unsere Möglichkeiten zu Investitionen im Bereich Applications Development und Support verstärkt.“ Neben der Verbesserung von Peoplesoft 8 möchte man sich dann auch der Entwicklung von Peoplesoft 9 zuwenden und zudem JD Edwards 5 verbessern, bevor man auch hier mit der Entwicklung von JD Edwards 6 beginnt. Auch der Support für die Produkte von Peoplesoft soll unter der Übernahme keinesfalls leiden.