Neuer Durchbruch beim Transistor-Nachfolger

Wolfgang Andermahr
27 Kommentare

Da der Transistor, das wohl wichtigste Bauelement in einem Computer und Computerchip, technisch bald an seine Grenzen kommt, wird es Zeit für eine Wachablösung. Aus diesem Grund arbeitet der amerikanische Hersteller Hewlett-Packard an einer „Crossbar Latch“ genannten Alternative.

Ein Crossbar Latch ist dabei nichts anderes als ein gesteuerter Schalter, der durch Nanodrähte und organische Moleküle aufgebaut wird; diese Konstruktion soll den altgedienten CMOS-Transistor ablösen, da er laut Aussagen einiger Wissenschaftler in zehn bis 20 Jahren am Ende der Strukturverkleinerung angelangt sein wird und das, obwohl er durch diverse Weiterentwicklungen wie die ständige Verkleinerung der Strukturen und der versuchten Minderung von Leckströmen verbessert worden ist.

Unter anderem arbeiten derzeit drei Wissenschaftler von HP, Philip J. Kuekes, Duncan R. Stewart und R. Stanley Williams, an der Universität von Kalifornien mit Hilfe diverser Fördermittel des US-Verteidigungsministerium an der Technik der Zukunft. Ihnen ist es bereits gelungen mit der Crossbar Latch-Technik einen funktionierenden Multiplexer und Speicherchip aufzubauen, weshalb sie bereits mit diversen Preisen ausgezeichnet worden sind. Aber nun soll den Forschern ein neuer Durchbruch gelungen sein: In der aktuellen Ausgabe des Journal of Applied Physics geben die der HP-Laborsparte Quantum Science Research (QSR) unterstellten Mitarbeiter bekannt, dass Crossbar Latches mittlerweile in Kombination mit vergleichsweise einfachen organischen Molekülen logische Operationen wie AND und NOT ausführen, sowie Informationen speichern und den korrekten Spannungspegel wiederherstellen können.

Hoffen wir, dass Hewlett-Packards Wissenschaftsabteilung weiterhin so erfolgreich an den Crossbar Latches arbeitet. Denn was gibt es schlimmeres als einen Entwicklungsstillstand auf dem Computermarkt?