VIA stellt C7- und C7-M-Prozessor vor

Ralph Burmester
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VIA hat seinen langerwarteten neue Prozessor endlich vorgestellt. Getauft wurde der neue Bolide auf den Namen C7; die ebenfalls neue mobile Version wird schlicht C7-M genannt. Bereits im September 2004 wurde die bisher als C5J oder „Esther“ bezeichnete CPU für das erste Halbjahr 2005 avisiert.

Viel Neues kann man seitdem allerdings nicht berichten; VIA hält sich mit tiefergreifenden Informationen zum C7 noch bedeckt. Es bleibt bei der angekündigten 90nm-SOI-Produktion bei IBM und auch die maximalen Taktraten werden weiterhin mit 2 GHz angegeben.

Sowohl der L1- als auch der L2-Cache wurden auf 128 KB aufgestockt; doppelt so viel wie beim Vorgänger C3. Zusätzlich wurden die SSE2- und SSE3-Befehlssatz-Erweiterungen integriert. Zu guter Letzt hat VIA den Frontside-Bus auf 800 MHz beschleunigt, schweigt sich aber leider über den Datendurchsatz aus.

In puncto Sicherheit stattet man den C7 mit dem NX-Bit aus, das die Ausführung von schadhafter Software, wie z.B. Viren, verhindern soll. Auch die Verschlüsselungs-Engine wurde überarbeitet. Sie soll jetzt mit bis zu 20 GB/s SHA-256-Berechnungen durchführen können. Diese in den Prozessor integrierten Sicherheitsfunktionen nennt VIA Padlock-Engine.

C3 und C7 Größenvergleich
C3 und C7 Größenvergleich
C7 Prozessor
C7 Prozessor

Durch den neuen Fertigungsprozess ist VIA in der Lage die Größe des C7-Prozessor auf lediglich 21 x 21 mm zu reduzieren. Zum Vergleich: der Vorgänger C3 hatte noch eine Kantenlänge von 35 mm. Dadurch ändert sich natürlich auch das Gehäuse: VIA setzt den nur 30 mm² großen Die in ein Nano Ball Grid Array (NanoBGA). Über den verwendeten Sockel schweigt man sich bei VIA aus, der bisher vermutete Sockel 479 (Pentium M) scheidet wegen der schätzungsweise nur 400 (20 x 20) Pins aus. Möglicherweise spielen hier auch Lizenzgebühren eine Rolle, die den Prozessor sonst unnötig teurer gemacht hätten.

Wichtiges Merkmal der VIA-Prozessoren war bisher immer die geringe Stromaufnahme und dies ist auch beim C7 nicht anders. Die drei Modelle mit 1,5 GHz, 1,8 GHz und das Top-Modell mit 2,0 GHz Taktfrequenz sollen im Betrieb nur rund 1 Watt Leistung benötigen. Die TDP wird je nach Modell bei 12 Watt, 15 Watt bzw. 20 Watt liegen. Im Ruhezustand sollen alle Modelle einen Leistungsbedarf von nur rund 0,1 Watt aufweisen.

Und der C7-M? Nun, außer einem Low-Profile-NanoBGA-Gehäuse gibt es quasi keine Unterschiede zwischen der Desktop-Version und seinem Geschwister für den mobilen Einsatz. Für beide Prozessoren gibt VIA die Unterstützung durch seine Chipsätze der C-Serie an, also den CN400 und den CLE266. Allerdings unterstützen diese offenbar noch nicht den neuen V4-Bus mit 800 MHz des C7. Genaueres wird hier erst die Zukunft offenbaren; besser gesagt sollen auf der laufenden Computex in Taiwan weitere Details bekannt gegeben werden.

Erste Testmuster sollen sich bereits bei den Herstellern befinden, mit der Serienproduktion seiner neuen Prozessoren will VIA laut eigener Angaben innerhalb der nächsten vier Wochen beginnen. Wann der C7 und C7-M dann letztendlich erhältlich sind und zu welchem Preis, steht noch nicht fest.

Nichts Neues gibt es bisher über den 64-bit Prozessor VIA „Isaiah“, möglicherweise werden auf der Computex ebenfalls weitere Details bekannt gegeben.