IBM: Quartalszahlen und Entlassungen

Andreas Frischholz
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IBM zeigt sich mit dem Verlauf des vergangenen zweiten Quartals zufrieden. Nach der Übergabe des PC-Geschäftes an Lenovo und einer Entschlackung des europäischen Management-Systems konnte man ein solides Ergebnis verzeichnen.

Der Netto-Gewinn konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal von 1,74 Milliarden US-Dollar auf 1,85 Milliarden US-Dollar beziehungsweise von 1,01 US-Dollar pro Aktie auf 1,14 US-Dollar pro Aktie gesteigert werden. Der Umsatz sank dagegen um 3,6 Prozent auf 22,27 Milliarden US-Dollar, was allerdings auf die Abgabe des PC-Geschäftes an Lenovo am 1. Mai zurückzuführen ist. Mit diesen Zahlen übertraf der Konzern dezent die Erwartungen der Analysten. Diese erwarteten einen Umsatz von 21,92 Milliarden US-Dollar sowie einen Netto-Gewinn von 1,83 Milliarden US-Dollar oder 1,12 US-Dollar, in den Sonderbelastungen wie der Verkauf der PC-Sparte, die Zahlungen von Microsoft in Folge eines Rechtstreites und die Streichung von mehreren Tausend Arbeitsplätzen mit eingeflossen sind.

Trotz des guten Ergebnisses will IBM weiterhin Stellen streichen, wovon in erster Linie Europa betroffen ist. Schon im Mai hatte der Konzern angekündigt, 13.000 Stellen zu streichen; 8.000 Mitarbeiter sind im Zeitraum von Juni bis Mitte Juli bislang ausgeschieden und nun wurde die Zahl zusätzlich um 1.500 auf 14.500 Stellen hinaufkorrigiert. Kritisiert wurde IBM für diese Maßnahmen jedoch von der US-Gewerkschaft Washtech, die dem IT-Riesen vorwarf, in den USA und in Europa Arbeitsplätze abzubauen und dafür in Indien 14.000 neue Stellen zu schaffen.