Onboard-Grafik zu langsam für Windows Vista?

Arne Müller
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Microsoft befürchtet offenbar, dass integrierte Grafiklösungen, wie sie in fast jedem Notebook und oft auch in Desktop-PCs im Niedrigpreis-Segment anzutreffen sind, nicht schnell genug für die flüssige Darstellung der Benutzeroberfläche von Windows Vista mit all ihren neuen Effekten ist.

Da jedoch der Bedienkomfort ein zentrales Element eines jeden modernen Betriebssystems ist, gibt der Konzern Empfehlungen heraus, um einen PC Windows Vista-fähig zu machen beziehungsweise um ihn wenigstens ohne großen Aufwand zu gegebener Zeit entsprechend aufrüsten zu können. Explizit wird darauf hingewiesen, dass integrierte Grafiklösungen und Grafikkarten am unteren Ende der Leistungsskala möglicherweise nicht in der Lage seien, die neue Oberfläche flüssig darzustellen. Speziell die „Aero Glass“-Oberfläche soll durch Gebrauch von Pixelshadern im Rahmen von DirectX 9.0 die Grafikkarte stark belasten. Microsoft spricht von minimal 64 MB Videospeicher und natürlich DirectX 9.0-Kompatiblität. Es wird sich zeigen, inwiefern Grafiklösungen wie Intels Extreme Graphics, ATis Radeon X300 oder nVidias GeForce 6200 und insbesondere deren HyperMemory- beziehungsweise TurboCache-Derivate sich dem Ansturm der Effekte gewachsen zeigen.

Sollte ein Anwender sich wider besseren Wissens für eine derartige Grafiklösung entscheiden, so bittet Microsoft wenigstens auf die Möglichkeit zur Nachrüstung einer AGP- beziehungsweise PCI-Express-Grafikkarte zu achten. Da dies bis auf wenige Ausnahmen in Notebooks naturgemäß nicht möglich ist, wird Windows Vista wie bereits sein Vorgänger über eine anspruchslosere Benutzeroberfläche verfügen, die auch von älterer und leistungsschwächerer Hardware problemlos darstellbar sein wird.

Weiterhin gibt Microsoft vage Empfehlungen für den Rest der PC-Ausstattung aus. So werden für optimale Erfahrungen mit Windows Vista ein 64-Bit-fähiger Prozessor des derzeit oberen Leistungssegments, ein Gigabyte Arbeitsspeicher und eine S-ATA-Festplatte mit 7.200 U/Min, acht MB Cache und Native Command Queueing empfohlen. Für den schnellen Datenaustausch favorisiert Microsoft einen DVD-Brenner und schnelle Netzwerktechnologien wie Ethernet mit 100 MBit/s oder WLAN mit 54 MBit/s.