Dell steigt aus dem Itanium-Geschäft aus

Frank Hüber
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Dell wird in der Zukunft offenbar auf Prozessoren der Itanium-Reihe verzichten und keine Server mehr mit dieser CPU anbieten. Mit diesem Schritt verdeutlicht Dell erneut die Pläne zukünftig verstärkt auf das Low-Cost-Segment zu setzen.

Gleichzeitig dürfte es für Intel das endgültige Scheitern des Versuchs den Itanium im Mainstream zu platzieren bedeuten. Auf der Webseite von Dell werden indes nur noch Server mit Intels Xeon-Prozessor angeboten. Eine Suche findet jedoch noch Server mit dem Itanium wie etwa den Power Edge 7250, da die Umstellungen noch nicht ganz abgeschlossen wurden. Dell betrachtet Server in dem vom Itanium abgedeckten Bereich der Highend-Klasse als immer uninteressanter, zumal Microsoft bereits angekündigt hatte, dass man den Itanium nur noch bedingt und nur noch in speziellen Einsatzgebieten unterstützen werde.

„Es ist bedauerlich, Dell als Kunden zu verlieren, aber offen gesagt sehen wir ihren Einfluss als vernachlässigbar an.“

Intel-Sprecherin Erica Fields

Die größte Rolle beim Absatz des Itanium spielt für Intel Hewlett-Packard, welche bereits an der Entwicklung des Prozessors beteiligt waren, was die nüchterne Reaktion auf den Rückzug von Dell erklärt. Zudem haben auch Unternehmen wie Fujitsu, NEC, Hitachi, Unisys und SGI den Itanium weiterhin in ihrem Portfolio. Dass Intel den Itanium keineswegs aufgeben möchte und wird, zeigen die jüngsten Präsentationen zum Montecito, welcher eine Dual-Core-Variante des Itaniums darstellt. Eine Version mit vier Kernen ist mit dem Montvale ebenfalls bereits in der Entwicklung und fest in Intels Roadmaps verankert.

Eine unter anderem von Intel, Hewlett-Packard und Oracle initiierte Initiative soll auch in Zukunft die Softwareunterstützung des Itanium sicherstellen. Die Initiative umfasst dabei auch die Unterstützung der Entwickler bei der Portierung ihrer Software auf Itanium-Systeme.