NEC entwickelt neue Multi-Core-Technik

Frank Hüber
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Wirft man einen Blick auf den aktuellen Prozessormarkt, zeig alles ganz klar in Richtung Dual- bzw. Multi-Core Lösungen. Jedoch kränkeln jene CPUs nach wie vor an dem Problem, dass aktuelle Standard-Software kaum von mehreren Recheneinheiten profitiert und sich so die Geschwindigkeitszuwächse in Grenzen halten.

Das Problem resultiert hauptsächlich daraus, dass die meiste handelsübliche Software in den leistungskritischen Arbeitsabläufen nur in einem Thread verarbeitet wird und daher schlichtweg keinen Gebrauch einer zweiten oder mehreren Recheneinheiten macht. Diesem Problem hat sich NEC angenommen und eine neue Technologie entwickelt, welche automatisch Programmabläufe parallelisieren soll und somit auch Single-Threaded Applikationen zu deutlichen Performance-Gewinnen auf Dual- bzw. Multicore Plattformen verhelfen soll.

Dabei hat man laut NEC eigens einen neuen Multi-Core Prozessor entwickelt, welcher über einen so genannten integrierten „Automatic parallelizing compiler“ verfügt – eine Logik, welche vollautomatisch den auszuführenden Programmcode in mehrere Threads unterteilt, die schließlich auf die einzelnen Kerne verteilt werden können, um somit die vorhandenen Ressourcen besser ausnutzen zu können. Die Aufteilung läuft komplett spekulativ ab, jedoch ist gewährleistet, dass bei einer Fehlentscheidung die Ausführung weiterhin korrekt verläuft.

Handfeste Benchmark-Werte konnte NEC bisher leider noch nicht zur Verfügung stellen. Nach eigenen Angaben sollen die Anwendungen mit der automatischen Parallelisierung in der CPU einen Geschwindigkeitsvorteil von bis zu 183 Prozent erreichen, während mit üblicher, manueller Optimierung des Quellcodes für Multi-Threading nur etwa 95 Prozent Gewinn verzeichnet werden können. Über ein etwaiges Erscheinungsdatum der neuen Technologie ist bisher noch nichts bekannt.

Wir danken Simon Knappe für
das Einsenden dieser Meldung.