Revolution: Gameplay statt Grafikorgien

Parwez Farsan
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Dass Nintendos GameCube-Nachfolger Revolution technisch wohl nicht ganz auf einer Höhe mit PlayStation 3 und Xbox 360 sein würde, deutete sich schon länger an. Doch nun gibt es vermeintlich aus Entwicklerkreisen stammende Informationen, die einen ungefähren Eindruck von der Leistungsfähigkeit der neuen Konsole vermitteln.

Demnach wird Nintendos Revolution eher eine Weiterentwicklung des GameCube als eine Neuentwicklung. Sowohl beim „Broadway“-Prozessor als auch bei der „Hollywood“-GPU soll es sich um Weiterentwicklungen der GameCube-Gegenstücke handeln. Der Gekko-Nachfolger Broadway soll etwa eineinhalb bis zwei mal so leistungsfähig sein und über verbessertes Caching verfügen. Bezüglich des Flipper-Nachfolgers Hollywood scheint es derweil selbst bei den Entwicklern nur Vermutungen zu geben, da Nintendo noch keine endgültigen Spezifikationen herausgegeben hat – auch er soll etwa die doppelte Leistung bieten. Der Arbeitsspeicher soll insgesamt nur 104 MB ( 88 MB 1T-SRAM + 16 MB D-RAM, d.h. 64 MB 1T-SRAM mehr als der GameCube) betragen und läge damit deutlich unter den 512 MB von Xbox 360 und PlayStation 3. Hinzu kommt 512 MB Flash-Speicher, der sich zur Leistungssteigerung jedoch denkbar schlecht eignen dürfte und wohl eher als Festplatten- und Memory-Card-Ersatz herhalten dürfte.

HD-Auflösungen soll die Revolution – man kann es sich angesichts der Hardwaredaten bereits denken – nicht bieten. Als Medium sollen 4,7 GB bzw. 8,5 GB (Dual-Layer) fassende Discs zum Einsatz kommen, zu denen es aber noch keine genauen Informationen gibt; Gerüchte über in Zusammenarbeit Panasonic entwickelte 12 GB große Discs scheinen sich nicht zu bewahrheiten, aber ohne HD-Auflösungen ist der Speicherbedarf natürlich entsprechend geringer.

Womit will Nintendo nun die Kunden locken? Es scheint alles auf eine Kombination aus einer extrem günstigen Konsole – man spricht von einem Einführungspreis zwischen 99 und 149 US-Dollar – und innovativem Gameplay hinauszulaufen, denn als Konkurrenzprodukt zu Microsofts und Sonys Rechenmonstern möchte Nintendo die Revolution nicht positionieren. Den revolutionären neuen Controller der Revolution hat Nintendo bereits offiziell vorgestellt – Spiele-Entwickler reagierten durchweg positiv – und anhand eines Werbefilms auch schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Vielzahl der sich bietenden Möglichkeiten gegeben. Die Umsetzung von Spielen anderer Next-Generation-Konsolen oder vom PC könnten sich angesichts der Leistungsunterschiede als schwierig erweisen, so dass man bei Nintendo auf Exklusiv-Titel hoffen muss. Diese sind angesichts der Entwicklungskosten jedoch entscheidend von den Hardwareverkäufen abhängig, so dass man entweder im Vorfeld viel Überzeugungsarbeit leisten oder zu Beginn den Markt mit eigenen Titeln erschließen muss.

Weitere Informationen von offizieller Seite hat Nintendo für die nächste E3 in Los Angeles angekündigt.