Urheberrechtsstreit um Microsofts „Segoe UI“

Arne Müller
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Microsofts Schriftart „Segoe UI“, vorgesehen für die Benutzeroberflächen von Windows Vista und Office 12, ist nun Gegenstand eines handfesten Urheberrechtskonfliktes geworden. Die Firma Linotype hat Vorwürfe gegen den Konzern erhoben, „Segoe UI“ sei ein Plagiat der eigenen Schriftarten „Frutiger“ und „Frutiger Next“.

Laut Linotype gebe es zwischen „Segoe UI“ und „Frutiger Next“ sichtbare Unterschiede nur bei der Ziffer „1“ und dem kleinen „i“. Dementsprechend möchte Linotype nun die Verwendung von Segoe UI in Microsofts neuen Benutzeroberflächen verhindern und hat bei der Behörde für Marken und Geschmacksmuster in Spanien Einspruch eingelegt. Bereits die der Schrift „Helvetica“ ähnliche, sehr bekannte Schriftart „Arial“ hatte bei der Einführung durch Microsoft Plagiatsvorwürfe hervorgerufen.

Microsoft will nun seinerseits „Segoe UI“ als Software schützen lassen – ein Verfahren, bei dem weniger die Ähnlichkeit der Schriftarten eine Rolle spielt als vielmehr deren Speicherung durch den Computer. Wenn „Segoe UI“ also technisch anders entstehe als Linotypes „Frutiger Next“, sei alles rein rechtlich weit weniger bedenklich als die Ähnlichkeit der Schriften beim Schützen einer Schriftart auf bedrucktem Papier.