Neuigkeiten zu den Windows Live Services

Thomas Hübner
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Im November 2005 kündigte Microsoft die ersten Windows Live-Services an. Seitdem verging kaum ein Tag, ohne Neuigkeiten rund um die kleinen Tools, Plug-Ins und Webseiten, die das Internet attraktiver und Google Konkurrenz machen sollen. Der Startschuss im November erfolgte mit sechs Diensten im Beta-Stadium. Wo stehen wir heute?

Der Nachfolger des MSN Messengers, der Windows Live Messenger 8.0 ist seit zwei Monaten fertig; Windows Live OneCare mit Virenscanner, Backup-Software und Firewall erfreut sich in den USA einer großen Beliebtheit, ist in Deutschland jedoch noch nicht verfügbar. Der Online-Sicherheitscheck Windows Live OneCare Safety Scanner wurde ebenso fertig gestellt wie die Windows Live Favorites.

Damit sind vier der zum Start angekündigten Dienste fertig. Die Live-Startseite Live.com und auch der Nachfolger von Hotmail, Windows Live Mail, befinden sich in den letzten Zügen der Entwicklung. Daneben hat sich in den vergangenen 10 Monaten eine Armada an Live-Services formiert. Die Suche über Google und ein Blick auf die Windows Live Feedback-Seiten fördern zusammen mit der Gerüchteküche über 60 (Mini-)Angebote ans Tageslicht.

Der Umfang macht klar: Microsoft hat den Kampf mit dem Suchriesen Google aufgenommen. Am Montag, dem 28. August 2006, soll der Windows Live Marketplace (Codename Agora) an den Start gehen. Ein Counter auf der Webseite kündigt das Ereignis an. Bereits gestartet ist der Windows Live Hotspot Locator zum Auffinden von Hotspots über den Browser. Als Windows Live WiFi Center entwickelt Microsoft darüber hinaus eine Anwendung zum Auffinden von Hotspots, zum Verwalten von Verbindungen und betreiben eines VPN-Tunnels. Eine Bewerbung für diesen Test ist unter BellBeta~~microsoft.com möglich. Es werden die ersten 5.000 Bewerber akzeptiert.

Auf den Startschuss von Windows Live Video – Microsofts Antwort auf YouTube.com – muss man vorerst noch warten. Doch die Vorbereitungen laufen. Etwas greifbarer ist das Windows Live Drive, welches jedem Nutzer kostenlos 2 GB Speicherplatz (mehr bei Aufpreis) zur Verfügung stellt und sich laut neuesten Meldungen wie ein Laufwerk unter Windows Vista einbinden lässt. Andeutungen zum Live Drive hat es bereits geben, weitere Details sind jedoch noch nicht bekannt. Auch ist unklar, in wie fern das im November 2005 übernommene Windows Live FolderShare in diesen Services einfließen wird. Als Antwort auf das Google Pack soll die Windows Live Essentials dienen. Alle Anwendungen der Essentials laufen im Windows Live Dashboard – dem Control Panel – zusammen.

Um die Live-Services einer breiten Masse zur Verfügung zu stellen, sollen sie neben Microsofts eigenen Internet Explorer auch Mozilla Firefox und Opera in vollem Umfang unterstützen. Dieses Vorhaben hat der Softwareriese im Rahmen der Tech Ed 2006 in Sydney einmal mehr bestätigt. Umgesetzt wurde dieses Ziel jedoch nicht bei allen fertigen Produkten: Die Windows Live Toolbar steht nur für den Internet Explorer zur Verfügung. Dementsprechend können beispielsweise die Windows Live Favorites nicht automatisch in den Firefox-Browser integriert werden und eine Synchronisation selbiger mit mehreren Rechnern wird zu einem umständlichen Unterfangen.

Zum Glück steht Googles Toolbar für Internet Explorer und Firefox zur Verfügung. Zur Synchronisation der Favoriten, Cookies, Browser-History und geöffneter Tabs zwischen mehreren Rechnern hat Google darüber hinaus das empfehlenswerte Plug-In Google Browser Sync für Firefox im Angebot. Microsoft tut gut daran, seine Live-Dienste (und generell auch andere Produkte) nicht durch überflüssige Schranken und Blockaden für Konkurrenzprodukte zu entwerten. Denn es gibt – wie man am Beispiel von Google schön erkennt – auch Alternativen, auf denen nicht Microsoft steht.

Die Windows Live-Services