RFID-Kopierschutz auch von Ritek

Jan-Frederik Timm
35 Kommentare

Das Thema Radio Frequency Identification (RFID) ist nicht nur in der Logistik seit Jahren auf dem Vormarsch. Auch im Sicherheitsbereich gewinnt die Technik immer mehr an Beachtung. Nach dem Einsatz im neuen deutschen Reisepass (ePass) soll RFID schon bald optische Speichermedien gegen unerlaubte Kopien absichern.

Im Juli dieses Jahres gab die deutsche CDA Datenträger Albrechts GmbH in einer Pressemitteilung bekannt, einen Kopierschutz für optische Speichermedien auf Basis der RFID-Technologie zu entwickeln. Diesem Vorhaben soll sich nun auch der weltweit größte Hersteller der kreisrunden Datenspeicher, Ritek, angenommen haben.

Das Konzept, das derzeit von U-Tech, einer Ritek-Tochter, in Zusammenarbeit mit IPICO entwickelt wird, schützt kommerzielle CDs, DVDs und sonstige Medien in (ferner) Zukunft durch einen winzig kleinen Transponder-Chip vor Raubkopierern. Ein entsprechendes Laufwerk oder Abspielgerät mit RFID-Reader (Antenne) vorausgesetzt, könnte über die im RFID-Chip gespeicherten Daten beim Einlegen des Mediums die Echtheit zertifiziert und das Abspielen freigegeben werden. Ist das Medium eine Kopie, wird die Wiedergabe unterbunden.

Genau genommen handelt es sich also eher um einen Kopie-Wiedergabe-Schutz als um einen Kopierschutz. Die Kopie wird weiterhin möglich, auf RFID-fähigen Abspielgeräten aber nicht mehr abspielbar sein. Als Prototypen stehen bei CDA bereits eine Tischlesestation, ein RFID-fähiges DVD-Laufwerk für Notebooks sowie ein RFID-fähiger DVD-Player zur Verfügung.

Einen geplanten Zeitpunkt für die Markteinführung nannte bisher keines der beiden Unternehmen. Der Musik-, Software- und Filmindustrie dürfte an einer baldigen, weltumspannenden Einführung der Technik gelegen sein, verspricht sie doch eindeutige Fortschritte beim Schutz urheberrechtlich geschützter Daten. Die Verbreitung der Technik (so sie denn kommt), dürfte sich allerdings über Jahre hinweg ziehen. Rechtliche Probleme scheinen vorprogrammiert.