OpenSuSE 10.2 ersetzt ReiserFS durch ext3

Steffen Weber
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Aufgrund von Problemen mit der Skalierbarkeit und Wartung von ReiserFS wird die nächste Version der Linux-Distribution OpenSuSE von ReiserFS auf ext3 umsteigen. Der Fokus der Entwickler um Hans Reiser liegt schon seit Jahren bei Reiser 4, das jedoch immer noch nicht in den Linux-Kernel aufgenommen wurde.

ReiserFS als vorausgewähltes Dateisystem ablösen soll ext3 („third extended filesystem“), das am weitesten verbreitete Linux-Dateisystem. In einer E-Mail an die Mailingliste OpenSuSE-Factory begründet Jeff Mahoney diesen Schritt im wesentlichen damit, dass ReiserFS kaum noch Beachtung der Entwickler finde und sich somit zu einem Wartungsproblem entwickeln könnte.

Die Entwickler von ReiserFS („Reiser 3“) fokussieren ihre Arbeit auf dessen komplett neu entworfenen Nachfolger Reiser 4 und versuchen diesen bereits seit über zwei Jahren in den Linux-Kernel zu integrieren. Dies scheiterte bisher auch daran, dass Reiser 4 neue Konzepte einführt, die erst in Einklang mit dem Design des Linux-Kernels gebracht werden müssen (Why Reiser4 is not in the Linux Kernel). Seit wenigen Monaten befindet sich Reiser 4 jedoch im Entwicklungszweig von Andrew Morton, welcher als Filter für Neuerungen aller Art fungiert, bevor diese von Linus Torvalds in den offiziellen Kernel aufgenommen werden.

Durch das Abspringen von OpenSuSE findet ReiserFS kaum noch Verwendung in den großen Distributionen, welche größtenteils das als sehr erprobt und stabil geltende ext3 verwenden. Die Liste der auf ReiserFS setzenden Distributionen umfasst nun unter anderem noch Slackware, Xandros, Yoper und Linspire. Für OpenSuSE soll ext3 jedoch nur ein Zwischenziel sein, langfristig wolle man auf ein Cluster-Dateisystem wie OCFS2 setzen.