BenQ Mobile in der Krise

Sasan Abdi
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Bei BenQ läuft das Geschäft alles andere als rund. Neben zahlreichen Hiobsbotschaften – auch und gerade im Hinblick auf den deutschen Raum – kommt nun ein weiterer Faktor ins Spiel, der kaum zu kompensieren erscheint: BenQ Mobile verkauft kaum noch Handys.

Die ohnehin nicht sehr rosige Verkaufsstatistik hat sich in den letzten drei Monaten weiter dramatisch verschlechtert. Konkret heißt dies: Im Vergleich zum Vorquartal muss BenQ mit sechs Millionen Geräten eine Halbierung der verkauften Handys hinnehmen und dümpelt nunmehr bei einem Marktanteil von 2,4 Prozent vor sich hin. Besonders schwer wiegt diese Entwicklung vor dem Hintergrund eines an sich wachsenden Marktes (plus 20 Prozent weltweit) und einer ehemals recht erfolgreichen Siemens-Handysparte: Zur besten Zeit der Sparte war auf jedem zehnten verkauften Handy weltweit „Siemens“ zu lesen.

Nichtsdestoweniger war die deutsche Produktionsstätte die erste, bei welcher der Geldhahn zugedreht wurde. Nur ein Jahr nach der Übernahme der wenig erfolgreichen Handy-Sparte von Siemens schickte BenQ 3000 Mitarbeiter in Deutschland in die Arbeitslosigkeit. Nun ereilt die BenQ-Angestellten in Shanghai ein ähnliches Schicksal; hier sollen rund die Hälfte der 800 Beschäftigen bis Ende des Jahres ihre Hüte nehmen. Damit reagiert BenQ nicht zuletzt auf die immer schlechtere Finanzlage – zuletzt musste das Unternehmen einen Verlust von 12,22 Milliarden Neuen Taiwan Dollar (293 Mio. Euro) verkünden.