Neue Informationen zu AMDs 4x4-Plattform

Christoph Becker
120 Kommentare

Am 2. November läutete Intel mit der Vorstellung des neuen Core 2 Extreme QX6700 die nächste Runde im Wettrennen mit AMD um die schnellste CPU ein. Mit diesem Modell setzt der Halbleitergigant erstmals auf eine Recheneinheit mit insgesamt vier Kernen auf einem Die – AMD hat bislang maximal zwei zu bieten.

Doch dies möchte man bald ändern und schickt mit der neuen 4x4-Plattform den Pendant zu Intels Quad-Core-Prozessor an den Start. Den britischen Kollegen von The Inquirer fiel nun ein internes Dokument von nVidia in die Hände, das neue Details über AMDs Gegenschlag offenbart. Aus diesem geht erstmals hervor, wie die beiden Sockel miteinander verbunden werden sollen. Und auch, dass Asus die erste 4x4-Patine mit dem Namen „LN64-SLI Deluxe“ fertigen wird, ist nun kein Geheimnis mehr.

Asus LN64-SLI Deluxe | Quelle: The Inquirer
Asus LN64-SLI Deluxe | Quelle: The Inquirer

So sieht AMD vor, auf einem 4x4-fähigen Mainboard zwei Chipsätze – also zwei komplette Northbridges – zu verbauen. Hier setzt man offenbar auf nVidias aktuellen Chipsatz „590SLI“, der nun als „680a MCP“ bezeichnet wird. Überraschend ist dabei, dass die beiden Chipsätze nicht direkt mit beiden Prozessor-Sockeln verbunden sind. Auch untereinander kommunizieren die Chipsätze nur über einen der beiden Prozessoren. Zu diesem Zweck werden beide Northbridges durch einen HyperTransport-Link mit 16-facher Geschwindigkeit mit der CPU verbunden. Die beiden FX-Modelle kommunizieren miteinander ebenfalls über einen kohärenten „HyperTransport X16“-Link.

680a Overview | Quelle: The Inquirer
680a Overview | Quelle: The Inquirer

Da die Speichercontroller ohnehin direkt in den beiden Prozessoren integriert sind, sind die beiden Chipsätze nur noch für die Verwaltung der Steckkarten und Laufwerke verantwortlich. Hier wird nVidia jedem genug PCI-Express-Lanes zur Verfügung stellen, um jeweils einen x16- und einen x8-Anschluss gewährleisten zu können. Letzterer wird aber als x16-Steckplatz verlötet werden, so dass insgesamt ein Einsatz von bis zu vier Grafikkarten möglich sein wird. Zu solch einem Setup existiert auch ein Bild.

Asus LN64-SLI Deluxe | Quelle: The Inquirer
Asus LN64-SLI Deluxe | Quelle: The Inquirer

Durch den Einsatz zweier Chipsätze vom Typ „680a MCP“ kann AMD dem Kunden auch eine nahezu überwältigende Anzahl Features bieten. So unterstützen 4x4-Mainboards theoretisch bis zu zwölf S-ATA-2-Anschlüsse und können somit gleichzeitig zwei RAID-5-Arrays aufbauen. Ferner würden so auch bis zu 20 USB-2.0-Anschlüsse möglich sein. Auch vier Gigabit-LAN-Adapter wären kein Problem mehr.

Erhältlich sein wird das neue „LN64-SLI Deluxe“-Mainboard von Asus zeitgleich mit dem Launch der neuen FX-74-Prozessoren, die sich für den Einsatz in solch einer 4x4-Plattform eignen. Erwartet wird dieser für den 30. November. Bislang hatte AMD immer in Richtung Intel gestichelt, weil deren kürzlich vorgestellter Core Extreme QX6700 kein echter Quad-Core-Prozessor sei. Man sagte dabei, dass Intel lediglich zwei Core-2-Duo-CPUs „zusammengeklebt“ hätte und so einen unechten Quad-Core geschaffen hätte. Angesichts der genaueren Daten zur 4x4-Plattform könnte man dies aber auch AMD vorwerfen, schließlich ist die technische Umsetzung doch vergleichbar mit der Vereinigung zweier Mainboards auf nur einer Platine.

Wer sich von den beiden Prozessorgrößen mit seinem Konzept durchsetzen wird, ist bislang noch ungewiss. Denn bislang hat nur Intel mit seinem Core Extreme QX6700 vorgelegt und AMD muss noch kontern. Dies wird dann – aller Voraussicht nach – Ende November geschehen. Erst dann werden wir sehen, welche Plattform die bessere Leistung bietet. Langsam wird jedoch keine von beiden sein.