Neue AMD-Fab nicht in Dresden?

Volker Rißka
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Aufgrund gekürzter Fördergelder der Europäischen Union könnte die neue Fabrik von AMD nicht mehr auf sächsischem Boden errichtet werden. Der US-Bundesstaat New York biete eine Förderung von einer Milliarde Dollar für das nächste Werk, sagte der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt gegenüber der FAZ.

Der Höchstsatz für Investitionsbeteilungen ist durch EU-Verordnungen von 35 Prozent im Jahr 2002 auf inzwischen 11,4 Prozent gesenkt worden. Bei einem Investitionsvolumen von insgesamt 3,2 Milliarden US-Dollar für die neue Fabrik würden inzwischen für Dresden nur EU- und Bundesmittel von 326 Millionen US-Dollar zur Verfügung stehen. Bisher ging man von Subventionen in Höhe von 650 Millionen US-Dollar in New York aus, welches man durch andere Gegebenheiten wett machen wollte. Die nun im Spiel befindlichen Förderungen in Milliardenhöhe seien aber nicht aufzuwiegen – „Da können wir nicht mehr mithalten“ wird Georg Milbradt zu diesem Thema zitiert.

AMD hat in Dresden bislang zwei Chipfabriken (Fab 30, Fab 36) mit 3.000 Mitarbeitern errichtet, in denen alle modernen AMD-Prozessoren gefertigt werden. Die umgebaute Fab 30 zu 38 soll 2008 den Betrieb aufnehmen. Parallel dazu wird die Kapazität der Fab 36 erweitert. Sachsen kann auf etwa 200 Unternehmen in der Halbleiterindustrie mit 22.000 Mitarbeitern verweisen, die pro Jahr einen Umsatz von etwa 3 Milliarden Euro erwirtschaften. Nach Angaben der sächsischen Landesregierung sind bislang insgesamt 10 Milliarden Euro in den Halbleiterstandort „Silicon Saxony“ rund um Dresden geflossen.