Linux-Distribution Debian 4.0 „Etch“ verfügbar

Michael Hass
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Das Debian-Team hat die Veröffentlichung der neuen, als stabil gekennzeichneten Linux-Distribution Debian Linux 4.0 alias „Etch“ bekannt gegeben. Debian läuft offiziell auf 11 verschiedenen Hardware-Architekturen: vom kleinen Handheld bis zur Großrechenanlage.

Das Debian-Projekt selbst bietet seine Linux-Distributionen in verschiedenen Stabilitätsgraden an. Hierbei gibt es Versionen mit neuester Software von den Programmierern, die naturgemäß noch keine langen Testzyklen hinter sich haben können (unstable/testing), sowie ausgiebig getestete und für stabil befundene Programmpakete, die es dann in die offizielle Distribution mit Unterstützung der Entwickler schaffen (stable). Diese Programmpakete haben dann zwar nicht den Stempel brandneu, allerdings braucht der Anwender hierbei auch nicht befürchten, dass plötzliche Absonderheiten die tägliche Arbeit überraschen. Diese Variante ist nun mit der Versionsnummer 4.0 erschienen.

Großen Wert legen die Debian-Entwickler aber auch auf die breite Palette an unterstützten Prozessor-Plattformen. Während Linux-Distributionen wie Ubuntu gerade diese Auswahl klein halten, um auch den Entwicklungsumfang möglichst gering halten zu können, schafft es Debian nach wie vor, diese Palette in einem enormen Umfang erhalten zu können. Gerade Administratoren haben so die Möglichkeit, sich bei gleicher Version, auf verschiedensten Rechner-Architekturen zu Hause fühlen zu können.

Der Vollständigkeit halber listen wir hier nochmal die üblichen Programmpakete mit ihren Versionsnummern zur besseren Vergleichbarkeit auf:

Außer der Erneuerung zahlreicher Pakete bietet Debian 4.0 zudem ein verbessertes Paketmanagement-System. Das übliche „APT“ wurde durch Sicherheits-Signaturen erweitert, die die Echtheit der einzuspielenden Programm-Pakete in einem größerem Maße als bisher realisert sicherstellen soll. Des Weiteren werden SELinux und die Virtualisierungs-Lösung Xen 3.0 unterstützt.

Neu ist auch, dass bei einer Experteninstallation ein sogenanntes „sudo-System“, wie beim beliebten Ubuntu üblich, ausgewählt werden kann. Hierbei wird der Administrator „root“ nicht konfiguriert beziehungsweise gesperrt und der Hauptbenutzer bekommt mittels des Kommandos „sudo“+Befehl Administratorrechte. Debian macht dies aber im Gegensatz zu Ubuntu nicht als Standard – der Anwender muss dies explizit auswählen.

Debian 4.0 alias „Etch“ kann wie immer von diversen Mirror-Servern kostenlos heruntergeladen werden und wird sicherlich auch bald den Weg auf die ein oder andere Heft-CD im Zeitschriften-Handel finden.