Xbox 360 und PS3 demnächst profitabler

Jirko Alex
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Wie Robbie Bach, Präsident von Microsofts Entertainment & Devices Division, in einem Interview mit den Kollegen von eWeek ankündigte, erwarte er für das kommende Jahr, erstmals mit der Xbox 360 Gewinne einzufahren. Auch die Playstation 3 könnte durch ein größeres Produktionsvolumen von Laser-Dioden für Sony günstiger werden.

Das große Geld für Microsoft soll jedoch nicht durch den Verkauf der Konsole selbst gemacht werden. Dies werde nämlich auch im nächsten Jahr kaum möglich sein, da die Kosten für die Konsole zu unberechenbar seien und Schwankungen, beispielsweise bei den RAM-Bausteinen, unterlägen, die auch Microsoft nicht gänzlich kontrollieren könne. Zudem liegen die Produktionskosten ohnehin etwas höher, als Microsoft sich das wünschte. Stattdessen erhofft sich Robbie Bach höhere Einnahmen aus dem Verkauf von Peripherie, dem Live-Online-Service sowie den Spielen. Während Controller und Kameras auch bisher schon gut verkauft werden und auch der Live-Service der Xbox weltweit bereits 6 Millionen Mitglieder zählt, sind es vor allem die Spiele, die die Konsole für Microsoft auf lange Sicht profitabel machen soll: So rechnet der Manager des Entertainment-Bereiches nicht nur mit den Einnahmen von Spielen, die in eigenen Entwicklerstudios programmiert wurden, sondern auch mit Lizenzgebühren von Drittherstellern, die Spiele für die Konsole aus Redmond veröffentlichen.

Alles zusammen genommen soll, gepaart mit weiteren Versuchen, die Kosten bei der Produktion zu senken, ab 2008 dann für ein Plus im Unterhaltungsbereich des Software-Giganten sorgen. Es wäre eine neue Aussicht für den Robbie Bach, fuhr diese Sparte von Microsoft doch allein im dritten Fiskalquartal ein Minus von rund 315 Millionen US-Dollar ein.

Auch bei Sonys PlayStation 3 könnte eine Ersparnis bei den Produktionskosten ins Haus stehen. So teilte Sonys Zulieferer für die blau-violetten Laser-Dioden mit, dass die Produktion deutlich gesteigert und der Preis für die Herstellung gleichzeitig extrem vermindert werden konnte. Die monatliche Produktion betrage in Kürze 1,7 Millionen Einheiten im Monat und bereits im November dieses Jahres soll die Produktion neuer 240-mW-Laser-Dioden beginnen, die abermals für eine Preissenkung sorgen könnten. Insgesamt wird durch den verbesserten Produktionszyklus eine Kostensenkung von bis zu 100 US-Dollar allein für die Dioden möglich sein, heißt es weiter. Damit würde ein bedeutendes Bauteil der Next-Generation-Konsole kostengünstiger herzustellen sein, muss Sony doch allein für das in die PlayStation 3 integrierte Bu-ray-Laufwerk über 100 Dollar mehr an Produktionskosten stemmen als Microsoft für das DVD-Laufwerk der Xbox 360 bezahlt.

Wie unsere Kollegen von Digitimes allerdings weiter berichten, kann Sony auch nach einer Senkung des Herstellungspreises für das Blu-ray-Laufwerk um 100 US-Dollar noch keinen Gewinn mit dem Verkauf der PlayStation 3 selbst erwirtschaften. So liegen die laut dem Marktforschungsinstitut iSuppli berechneten Produktionskosten für eine PlayStation 3 bei über 840 Us-Dollar; die einer Xbox 360 in der 20-GB-Version betragen vergleichsweise geringe 323 US-Dollar. Die Berechnungen beziehen sich auf die angenommenen Kosten für das vierte Quartal 2006; der auch für Microsoft gesunkene Herstellungspreis ist unter der Prämisse zu sehen, dass die Xbox 360 bereits über ein Jahr auf dem Markt erhältlich ist und somit die Massenproduktion bereits zu günstigeren Herstellungspreisen geführt hat, wohingegen Sonys Konsole erst schrittweise vom subventionierten zum gewinnbringenden Produkt avancieren kann – trotz des höheren Verkaufspreises im Vergleich zur Xbox 360.