Telekom-Streik: Verdi verhandelt wieder

Sasan Abdi
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Offenbar hat die Telekom im Streit um die Auslagerung von 50.000 Arbeitsplätze mit neuerlichen Zusagen den Nerv der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi getroffen. Nur so ist zu erklären, dass Verdi wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren möchte.

Dies teilte Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder heute in Bonn mit. Als Grund nannte er ein offenbar vorhandenes Entgegenkommen von Seiten der Telekom. Damit rückt ein vorläufiges Ende des nunmehr fünf Wochen währenden Streiks, der neben der Telekom auch die Konkurrenz im Hinblick auf den Service-Bereich in Teilen komplett lahmlegte, in greifbare Nähe.

Eine solche Entwicklung hatte sich in der jüngsten Vergangenheit bereits abgezeichnet. Entsprechend optimistisch gab sich Telekom-Chef René Obermann heute im Interview mit dem „Handelsblatt“: „Wir haben neue Zuversicht, dass Verdi an den Verhandlungstisch zurückkehren und konstruktiv mit uns verhandeln will.“ Bedingt wurde dieser Optimismus durch ein stetiges Aufweichen der zunächst stark verhärteten Fronten. So hatte die Telekom in den letzten Wochen immer wieder signalisiert, dass über die einzelnen Punkte der geplanten Auslagerung – Dauer der Beschäftigungsgarantie, Höhe des Lohnverzichts – verhandelt werden könne. So hatte die Telekom beispielsweise einen Erfolgsbonus vorgeschlagen, der bis 2011 den aktuellen Gehaltsverzicht von neun Prozent ausgleichen würde.

Wann genau die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, ist unklar.