Wettbewerb mit AMD: EU-Verfahren gegen Intel

Sasan Abdi
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Geht es nach der Europäischen Kommission, so hat Intel seine Marktmacht in unlauterem Maße gegen den Konkurrenten AMD ausgenutzt und damit gegen Artikel 82 des EU-Vertrags verstoßen. Aus diesem Grund wird nunmehr ein offizielles Verfahren von Seiten der EU gegen Intel eingeleitet.

Dies gab die EU-Kommission gestern bekannt. Konkret werfen die EU-Offiziellen Intel dreierlei vor. So habe Intel zum einen OEMs durch Rabatte dazu bewegt, zu großen Teilen auf Intel-CPUs zu setzen; zum anderen seien Großkunden dafür bezahlt worden, AMD-Produkte komplett abzuschreiben oder aber zumindest später auf den Markt zu bringen. Drittens habe Intel den Druck auf AMD im Server-Bereich durch den Verkauf von CPUs an besonders wichtige Kunden unter Kostenpreis zusätzlich in unlauterem Maße erhöht.

Gemeinsam ergeben diese drei Komponenten nach Maßgabe der EU-Kommission eine wettbewerbsfeindliche Strategie, die zum Ziel hat, die Hegemonie auf dem Markt zu festigen. Intel kann nun innerhalb von zehn Wochen auf die Anschuldigungen reagieren. Sofern sich die Vorwürfe erhärten sollten, ist mit einer entsprechenden Strafe sowie einem Verbot der Praktiken zu rechnen.