ATis Radeon HD 2600 XT taktet immer noch falsch

Wolfgang Andermahr
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Nachdem von der ATi Radeon HD 2900 XT der ein oder andere Performance-Fan etwas enttäuscht worden ist, lagen alle Hoffnungen auf der Radeon-HD-2600-Serie. Diese sollte unter anderem dank des modernen 65-nm-Herstellungsprozesses mit einem sehr niedrigen Stromverbrauch Punkten.

Mittlerweile sind entsprechende Grafikkarten auf dem Markt und AMD hat seine Versprechen eingehalten – allerdings nur teilweise. So konnten wir der Radeon HD 2600 XT mit GDDR3-Speicher und einer VRAM-Frequenz von 700 MHz einen sehr niedrigen Stromverbrauch attestieren. Vor allem unter Windows weiß die Karte zu gefallen und rennt den meisten anderen Grafikkarten auf und davon. Auch unter Last macht die Radeon HD 2600 XT GDDR3 eine gute Figur.

Anders dagegen die schnellere GDDR4-Variante, die mit 1100 MHz taktet. Bei diesem Modell war der Stromverbrauch in beiden Disziplinen unerklärlicherweise bedeutend höher als beim kleineren Bruder, obwohl es keinen offensichtlichen Grund dafür gab. Natürlich, die Frequenzen sind deutlich höher, jedoch arbeitet GDDR4-Speicher sparsamer als der Vorgänger GDDR3. Der Schuldige war schnell gefunden: Unser Exemplar taktete unter Windows weder die GPU, noch den Speicher herunter; es wurden weiterhin mit den maximalen 3D-Taktraten gearbeitet. Ob ebenso die Spannung auf dem höheren Niveau verweilt ist uns nicht bekannt, wir gehen aber davon aus.

Nach einer Rücksprache mit AMD bestätigte man uns gegenüber das Problem und versprach schnell Abhilfe durch ein BIOS-Update, das das Problem lösen sollte. Mittlerweile is mehr als ein Monat vergangen und ein neues BIOS konnten uns die GPU-Spezialisten noch immer nicht zur Verfügung stellen. Zudem ist das Problem auch bei allen anderen Radeon-HD-2600-XT-Karten mit GDDR4-Speicher existent. So erreichte uns vor kurzem ein Modell von GeCube, das weiterhin denselben Bug aufweist; es wird zu keinem Zeitpunkt auf die genügsameren 2D-Taktraten zurückgeschaltet, obwohl dies bei der GDDR3-Karte ohne Probleme funktioniert.

Wie lange AMD noch brauchen wird, um eine Lösung anzubieten, ist uns leider nicht bekannt. Wir stehen mit AMD in Kontakt und versuchen so schnell wie möglich ein modifiziertes BIOS in die Hände zu bekommen. Bis dahin sollten alle Stromsparer einen Bogen um die Radeon HD 2600 XT GDDR4 machen, denn noch halten die 65-nm feinen Strukturen bei dieser Karte nicht das, was sie versprechen – nämlich einen reduzierten Stromverbrauch.