EU-Politiker startet Pro-Filesharing-Kampagne

Jirko Alex
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Ein schwedischer EU-Abgeordneter startete vor Kurzem eine Gegenkampagne zur Lobbyarbeit der Musik- und Filmindustrie, die in eigenen Werbefilmen die Kriminalisierung von Filesharern vorantreibt. Eigens hierfür wurde ein Videoclip unter dem Motto „Share. It's fair.“ online gestellt.

Inhalt des Videos ist der oft zu hörende Vorwurf, Raubkopierer seien auch Verbrecher wie Taschen- oder Autodiebe. Diese Kriminalisierung von Tauschbörsen sei nicht richtig, so die von der Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz im Europaparlament unterstützte Kampagne. Statt dem Künstler und damit indirekt auch der Kultur an sich zu schaden, fördere das Tauschen von Dateien via Internet im Gegenteil sogar das Kulturgut.

Nichtsdestotrotz müsse man jedoch den Urheber der Musik oder des Films schützen; allerdings nicht in der Art, in der es die Medienindustrie aktuell tut. Statt nämlich Millionenbeträge für die Prävention von Raubkopien auszugeben und zu völlig unangebrachten Preisen Medien anzubieten, solle man die bei der Erstellung der Medien entstandenen Kosten besser auf die Werbung umwälzen. Diese stelle nämlich eine geistige Umweltverschmutzung dar und raube nur Zeit und Aufmerksamkeit. Auf diese Art könnten auch ganz legal Medien angeboten werden, die dank eines niedrigeren Preises wieder mehr Zulauf verzeichnen könnten – so die Logik der Kampagne.