Nokia plant den Standort Bochum zu schließen

Frank Hüber
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Wie Nokia heute bekannt gab, plant das Unternehmen, die Produktion mobiler Endgeräte in Deutschland einzustellen und den Standort Bochum bis Mitte 2008 zu schließen. Die Produktion soll in andere, wettbewerbsfähigere Nokia-Werke in Europa verlagert werden.

In Folge der geplanten Produktionsverlagerung von Bochum an andere europäische Standorte wird Nokia auch Bereiche, die nicht zur Produktion gehören, in Bochum einstellen. Gleichzeitig mit der geplanten Schließung des Standorts Bochum gab Nokia bekannt, dass das Unternehmen den Verkauf des Bereichs „Line Fit Automotive Business“ (ab Werk integrierte Lösungen für die Fahrzeugindustrie) plant und in Verhandlungen mit Sasken Technologies zum Verkauf der Bochumer Forschungs- und Entwicklungsabteilung Adaptation Software ist. Die geplante Schließung des Standorts Bochum wird voraussichtlich etwa 2300 Nokia Beschäftigte betreffen.

Die Entscheidung von Nokia, die Produktion in Bochum stillzulegen, ist nach Angaben des Unternehmens auf die fehlende Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zurückzuführen. Eine Erneuerung des Standorts würde zusätzliche Investitionen erfordern, doch selbst diese würden laut Nokia nicht dazu führen, die Produktion in Bochum weltweit wettbewerbsfähig zu machen.

„Die geplante Schließung des Werkes Bochum ist notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit von Nokia langfristig zu sichern. Aufgrund der Marktentwicklung und der steigenden Anforderungen hinsichtlich der Kostenstruktur ist die Produktion mobiler Endgeräte in Deutschland für Nokia nicht länger darstellbar. Es kann hier nicht so produziert werden, dass die globalen Anforderungen hinsichtlich Effizienz und flexiblem Kapazitätswachstum erfüllt werden. Daher mussten wir diese harte Entscheidung treffen.“

Veli Sundbäck, Executive Vice President und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Nokia GmbH

Nokia wird schnellstmöglich Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern aufnehmen, um eine – wie es heißt – für alle betroffenen Parteien zufriedenstellende Lösung zu erzielen. Die mit der Restrukturierung anfallenden Kosten werden während des Verhandlungsprozesses ermittelt. Sie werden im Rahmen der Nokia Quartalsberichterstattung für 2008 veröffentlicht.