Microsoft verkauft Windows XP nun bis 2010

Jirko Alex
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Aufgrund des aktuell großen Erfolges der günstigen Kleinst-Notebooks verlängert Microsoft die Verfügbarkeit von Windows XP um zwei Jahre. OEM-Partner können den Vista-Vorgänger nunmehr bis 2010 mit neuen PCs bündeln, allerdings nur mit Ultra-Low-Cost-Geräten. Der Redmonder Konzern will so dem Linux-Vorstoß in dem Segment begegnen.

Der neue Stichtag für den Erwerb von neuen Windows-XP-Lizenzen ist der 30. Juni 2010. Bis zu diesem Tag können Hersteller von „Ultra-Low-Cost-PCs“ (ULCPCs) Die Home-Version von Windows XP bei Microsoft erwerben. Die Installation auf den Geräten gestattet Microsoft noch bis zu dem Tag, an dem Windows 7, der Nachfolger des aktuellen Betriebssystems Windows Vista, ein Jahr alt sein wird.

Ursprünglich sollte bereits im Januar dieses Jahres der Verkaufsstopp von Windows XP beginnen, aufgrund großer Nachfrage wurde der Termin aber auf den 30. Juni 2008 verschoben. Auf Systemen dürfe ab diesem Datum noch bis Januar 2009 Windows XP installiert werden. All diese Bedingungen bleiben für Nicht-ULCPCs erhalten. Für den regulären Markt sieht Microsoft Windows Vista als erfolgreiche Option an. So sei das Betriebssystem bisher schon über 100 Millionen Mal verkauft worden und damit das erfolgreichste Microsoft-Betriebssystem überhaupt.

Für die überaus preisgünstigen Notebooks, wie Asus' Eee PC oder auch die kommenden Geräte auf Basis des Intel-Atom-Prozessors (siehe auch hier, hier und hier), sei aber nur Windows XP denkbar. Selbst dieses ist mitunter wohl zu ausladend, um den mobilen Anforderungen gerecht zu werden. So liefert Asus den Eee PC bisher nur mit Linux aus, kündigte eine Windows-XP-Variante allerdings auf der diesjährigen CeBIT an. Intels Classmate-PC setzt zwar auf beide Betriebssysteme, der Prozessorgigant beteiligt sich aber aktiv an der Weiterentwicklung der verwendeten Linux-Version.

Microsofts Schritt, Windows XP in diesem Bereich nicht zwangsweise von Windows Vista verdrängen zu lassen, ist nur logisch. Er könnte aber noch zu kurz greifen, da viele Hersteller zudem noch nach einer auf die ULCPCs abgestimmten Windows-XP-Version verlangen. Ob es diese noch geben wird, dürfte maßgeblich vom Einfluss der im Niedrigpreissegment vertretenen Hersteller und dem Erfolg der Geräte abhängen.