Gigabyte zeigt 790GX+SB750-Mainboard

Wolfgang Andermahr
29 Kommentare

Der Erfolg des 780G-Chipsatz war wahrscheinlich selbst für AMD eine kleine Überraschung. Entsprechende Platinen erfreuen sich einer großer Beliebtheit, da diese nicht nur günstig sind, sondern darüber hinaus eine brauchbare OnBoard-Grafikeinheit (IGP) und noch vieles mehr liefern. Nun steht der Nachfolger 790GX vor der Tür.

Der 790GX ist jedoch kein direkter Nachfolger des 780G-Chipsatzes, da AMD entsprechende Mainboards näher an den Desktop-Markt platziert und für HTCP-Geräte weiterhin den 780G bevorzugt. Dementsprechend kommt auch die offiziell von Gigabyte vorgestellte „GA-MA790GP-DS4H“-Platine im herkömmlichen ATX-Design daher und bietet als Besonderheit eine Radeon HD 3300 als integrierten Grafikchip, der mit 700 MHz taktet. Die Vorgängerversion – die Radeon HD 3200 – wird auf dem 780G noch mit 500 MHz angesteuert. Als Besonderheit verbaut Gigabyte einen zusätzlichen GDDR3-Speicher für die GPU, der auf den Namen SidePort hört. Dieser ist 128 MB groß und taktet mit 667 MHz.

Laut Gigabyte soll die 3D-Leistung durch den GDDR3-Speicher um zehn bis 15 Prozent steigern. Zudem lässt sich die GPU nach eigenen Angaben auf über 1.000 MHz übertakten. Angeschlossen wird die Radeon HD 3300 entweder per D-SUB, DVI oder HDMI. Dem Käufer des 790GX-Mainboards stehen zwei PCIe-x16-Slots der zweiten Generation zur Verfügung, die im CrossFire-Modus mit je acht PCIe-Lanes angesteuert werden. Zusätzlich gibt es noch drei PCIe-x1- sowie zwei herkömmliche PCI-Slots. Die Festplatten finden mittels sechs SATA-II- oder einem altgedienten IDE-Port den Anschluss.

Neben AMDs 790GX-Chipsatz wird auf de Gigabyte-Produkt noch die neue SB750-Southbridge verbaut, die unter anderem das Übertaktungspotenzial der Phenom-Prozessoren erhöhen soll. Das Ganze hört auf den Namen „Advanced Clock Calibration“ und konnte von den Kollegen der PC Games Hardware in einem ersten Test erfolgreich ausprobiert werden. So ließ sich ein Phenom X4 9850 von 3.100 MHz um 100 MHz höher auf 3.200 MHz übertakten, wenn man die „Advanced Clock Calibration“-Funktion benutzt.

Auch davon abgesehen scheint AMDs 790GX-Chipsatz auf dem Gigabyte-Mainboard überzeugen zu können. So ist die integrierte Grafikeinheit durchweg spürbar schneller als das Derivat auf dem 780G, was primär mit dem SidePort-Speicher zu erklären ist. Auch bei der Leistungsaufnahme kann das Mainboard überzeugen. Gegenüber einer 780G-Platine sinkt diese um 7,2 Watt und selbst unter Last zeigt sich der 790GX genügsamer (195 Watt zu 254 Watt). Beide Gigabyte-Mainboards nutzen in diesem Vergleich jedoch leicht unterschiedliche Spannungen.