Qimonda streicht 950 Stellen in Dresden

Arne Müller
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Im Rahmen seiner umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen hat die defizitäre Infineon-Tochter Qimonda angekündigt, in ihren Standorten in Dresden 950, darunter 200 Leiharbeiter, sowie in München 600 Stellen zu streichen.

Dies ist das Ergebnis einer Einigung mit dem Betriebsrat, zu der auch ein Sozialplan für den weiteren Verbleib der Mitarbeiter gehört. Während der Einsatz der Leiharbeiter bereits reduziert wird, werden den betroffenen Festangestellten Abfindungen, Wechsel in Transfergesellschaften sowie Hilfe bei der Jobsuche angeboten.

Ziel dieser und anderer Entlassungen in anderen Ländern ist es, die laufenden Kosten in der Herstellung zu senken, die Effizienz zu steigern und so zusammen mit weiteren Maßnahmen wie der Suche nach einem finanzstarken Investor und eventueller Unterstützung durch den Bund sowie den Freistaat Sachsen eine Insolvenz zu vermeiden, die beim Scheitern dieser Maßnahmen dem Vernehmen nach bereits im ersten Quartal 2009 eintreten könnte. Infineon selbst schloss eine Finanzspritze mit Hinweis auf eigene Probleme aus. Die Ursachen für die Probleme von Qimonda und vielen anderen Speicherherstellern dürften in den stark gefallenen Speicherpreisen liegen. Diese setzen eine extrem hohe Effizienz bei der Fertigung von DRAM-Chips, der Kernkompetenz von Qimonda, voraus, um diese Chips überhaupt noch mit Gewinn herstellen zu können, was offensichtlich nicht jedem Unternehmen gelingt.