IBM zieht Angebot für Sun Microsystems zurück

Andreas Frischholz
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Diversen Medienberichten zufolge hat IBM am Wochenende das Übernahmeangebot für den Server-Provider Sun Microsystems zurückgezogen. Die Verhandlungen waren bereits weit fortgeschritten, scheinen nun aber aufgrund der zu hohen Forderungen von Sun gescheitert zu sein.

IBM hatte sieben Milliarden US-Dollar geboten, das Angebot allerdings nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AP zurückgezogen, die sich auf eine mit den Gesprächen vertraute Person beruft – Sun wollte sich nicht mehr auf IBM als exklusiven Verhandlungspartner festlegen. Des Weiteren soll man offenbar unzufrieden mit dem von IBM gebotenen Preis in Höhe von 9,10 US-Dollar bis 9,40 US-Dollar pro Aktie gewesen sein. Ebenso war unklar, wie die Kartellbehörden auf die Übernahme reagieren würden.

Nun steht offen, ob die Verhandlungen endgültig beendet sind oder Sun einen neuen potentiellen Käufer finden kann. In den vergangenen Jahren musste der Hersteller von Servertechnik und Software finanzielle Einbußen hinnehmen, weswegen Analysten eine Übernahme durch IBM befürworteten, da die Produktpalette von Sun gut in die des US-Computerriesen passen könnte. So stieg der Aktienkurs nach den ersten Übernahmegerüchten März zeitweise um 80 Prozent, weswegen Sun vor der Absage am Wochenende einen Börsenwert von sechs Milliarden US-Dollar erreichte. Wie von Experten erwartet, musste der Kurs im Tagesverlauf aber bereits Federn lassen.