Infineon plant Zukäufe im Mobilfunkgeschäft

Andreas Frischholz
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Anfang dieses Jahres bestand beim Münchener Chiphersteller Infineon noch Insolvenzgefahr, nun sollen bereits Zukäufe in dem profitablen Mobilfunkgeschäft ins Auge gefasst werden, berichtet die Wirtschaftswoche mit Berufung auf Informationen aus Unternehmenskreisen.

Offiziell wollte man die Pläne nicht kommentieren, allerdings betonte der Vorstandschef Peter Bauer bereits im Juli, dass der Konzern bei einer Konsolidierung als „aktiver Spieler“ auftreten wolle und Zukäufe durchaus möglich sind. Die Zukäufe sollen im Bereich der Mobilfunkchips von statten gehen – in dieser Sparte konnte Infineon im dritten Geschäftsquartal 251 Millionen Euro umsetzen, fast ein Drittel des kompletten Umsatz. Die daraus resultierenden schwarzen Zahlen verdankt man unter anderem Kunden wie Apple, Nokia oder LG, deswegen „müsste man sich verstärken, um noch breiter aufgestellt zu sein“, verlautet aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. Als möglicher Zeitpunkt steht der Herbst dieses Jahres im Raum.

Die finanziellen Spielräume für Zukäufe verschaffte sich der Konzern durch einen strikten Sparkurs sowie Entlassungen von Mitarbeitern, nachdem Infineon im Januar noch als möglicher Pleitekandidat gehandelt wurde. Hinzu kommen der Verkauf der Festnetzsparte für 250 Millionen Euro im Juli und einer Kapitalerhöhung im August, die weitere 725 Millionen Euro einbrachte.