Microsoft zeigt Maus-Prototypen mit Multitouch

Frank Hüber
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Gleich fünf neue Maus-Prototypen hat Microsoft auf der Konferenz User Interface Software and Technology (UIST) in Kanada vorgestellt. Die neuartigen Eingabe-Geräte verbinden klassische Funktionen einer PC-Maus mit Multi-Touch-Technologie.

Jedes Modell integriert Berührungstechnologie auf unterschiedliche Art. Das spiegelt sich sowohl in der Form der Maus als auch in den interaktiven Funktionen wider, die sie bietet. Entwickelt von der Microsoft Applied Science Group (ASG), die beispielsweise an der Entwicklung von Microsoft Surface und Project Natal für Xbox 360 beteiligt ist, und Microsoft Research sollen die fünf Prototypen neue Standards für den interaktiven Arbeitsplatz setzen. Zu Preisen und Verfügbarkeit macht Microsoft derzeit noch keine Angaben. Eine Maus, die auf eine berührungsempfindliche Oberfläche setzt und die klassischen Tasten abschafft, wird derzeit auch von Apple erwartet, auch wenn es hierzu noch keinerlei offizielle Aussagen gibt.

Bei dem ersten Prototyp, den Microsoft vorstellte, handelt es sich um die FTIR (Frustrated Total Internal Reflection) Mouse. Die FTIR Mouse nutzt die Prinzipien der so genannten frustrierten internen Totalreflexion (FTIR) und eine integrierte Kamera, um Berührungen auf einer bogenförmigen Acryl-Oberfläche wahrzunehmen. Berührt der Nutzer die Acryl-Oberfläche, wird ein Infrarot-Licht aktiviert, das die Infrarot-Kamera an den Berührungspunkten erfasst.

Maus-Prototypen mit Multitouch von Microsoft

Der zweite Prototyp ist die Orb Mouse. Sie besitzt eine Halbkugel-förmige Oberfläche mit einer Infrarot-sensitiven Kamera für Multi-Touch-Funktionen. Dieses Design soll Dank der gleichmäßigen Krümmung der Oberfläche eine einfache und bequeme Handhabung bieten. Mit der Orb Mouse können Anwender jeden Finger und die ganze Hand für Berührungs-sensitive Interaktion einsetzen.

Die Cap (capacitive) Mouse stellt den nächsten, vorgestellten Prototypen dar. Die Cap Mouse ermittelt die Fingerposition mittels einer flexiblen Matrix kapazitiver Elektroden unter der Gehäuse-Oberfläche. Diese nehmen Änderungen der elektrischen Ladung verursacht durch die Fingeroberfläche wahr. Die Cap Mouse ist in ihrer jetzigen Form sehr kompakt, soll wenig Energie verbrauchen und ist unempfindlich gegenüber dem Umgebungslicht.

Der vierte Prototyp ist die Side Mouse, welche unter der Handfläche des Nutzers liegt, während die Finger die Tischoberfläche berühren. Dadurch entsteht vor der Maus ein Berührungsfeld, das nicht auf die Oberfläche des Geräts beschränkt ist. Die Side Mouse erkennt die Lage der Finger auf dem Tisch und soll so auch weitläufigere Handbewegungen oder den Einsatz von beiden Händen erlauben.

Mit der Arty (articulated) Mouse schließt sich das Feld der Prototypen. Die Arty Mouse entwickelt die Idee der Side Mouse noch ein Stück weiter. Neben der Auflage für die Handoberfläche hat dieser Prototyp auch noch zwei „Arme“, die sich flexibel und unabhängig mit Daumen und Zeigefinger über die Tischoberfläche bewegen lassen. Unter den beiden „Armen“ befindet sich ein hochauflösender Sensor für präzises Abtasten. Die Arty Mouse kann zudem auch subtile Handbewegungen wahrnehmen.

Wann und welcher Prototyp jemals in die Massenfertigung gehen und somit beim Endkunden ankommen wird, ist noch nicht bekannt.