WLAN-Daten: Google kommt in GB glimpflich davon

Maximilian Schlafer
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Wie einem Dokument vom 3. November zu entnehmen ist, muss Google die bei seinen Street-View-Aktivitäten gesammelten WLAN-Datensätze löschen. Zudem verpflichtet sich Google, derartige Datenschutzverletzungen zukünftig zu vermeiden. Dies hat der britische Information Commissioner bekannt gegeben.

Zwar kommt Google dieses Mal um ein Bußgeld herum, jedoch muss es eine Prüfung seiner Datenschutzrichtlinien in Großbritannien über sich ergehen lassen. Wie bereits angedeutet, ist zudem vom Commissioner verfügt worden, dass Google eine Unterlassungserklärung abzugeben hat, wonach derartiges Verhalten in Zukunft von Seiten Googles nicht erneut vorkommt. Im Falle einer Zuwiderhandlung stünden dem Konzern dann ernstere Konsequenzen bevor.

Begründet wird diese Vorgangsweise damit, dass es aufgrund der teilweise von Google selbst zugegebenen Umstände sowie wegen der von diversen Datenschutzorganisationen erhobenen Vorwürfe – gespeicherte Passwörter, E-Mail-Fragmente oder Adressen aufgerufener Websites – notwendig gewesen sei, behördlich aktiv zu werden. Die zuständige Behörde war in diesem Fall das ICO, das Information Commissioner Office.

Der besagte Commissioner, Christopher Graham, sagte hierzu:

Es ist meine Ansicht, dass die Sammlung dieser Informationen nicht rechtmäßig war und einen signifikanten Bruch des ersten Prinzips des [britischen] Datenschutzgesetzes ist.

Die angebrachteste und verhältnismäßigste behördliche Maßnahme unter diesen Umständen ist eine rechtlich verbindliche Zusicherung von Google, dass dies nicht noch einmal vorkommt – und ebenso eine Überprüfung durch das ICO.

Christopher Graham

Behördliche Ermittlungen gegen Google laufen laut Focus zur Zeit in Deutschland, Italien, Frankreich und Kanada. Im April wurde bekannt, dass die Street-View-Fahrzeuge mit WLAN-Modulen ausgestattet sind, die neben vermeintlich harmlosen SSIDs (Namen) der Netzwerke auch Mitschnitte der übertragenen Daten aufzeichneten, sofern die Verbindung unverschlüsselt war. Google beteuert, dass es sich um ein Versehen handelte und arbeitet bei der Aufklärung der Vorfälle mit den Behörden zusammen.