Telekom startet Glasfaserausbau für 1 Gbit/s

Parwez Farsan
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Die Deutsche Telekom wird mit dem Glasfaserausbau in Deutschland beginnen und will noch in diesem Jahr bis zu 160.000 Haushalte in zehn deutschen Städten mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten versorgen: Bis zu 1 Gbit/s im Download und bis zu 0,5 Gbit/s im Upload soll das Netz der Telekom zukünftig ermöglichen.

Bereits im Dezember hatte das Unternehmen in einem Pilotprojekt einen Haushalt in Dresden mit einem solchen Anschluss ausgestattet. Ausgewählte Stadtteile der Städte Braunschweig, Brühl, Hannover, Hennigsdorf, Neu-Isenburg, Kornwestheim, Mettmann, Offenburg, Potsdam und Rastatt werden nun in diesem Jahr mit Glasfaser versorgt werden. Die Telekom favorisiert dabei – im Gegensatz zu etwa NetCologne und Vodafone, die auf FTTB setzen – die „Fibre to the Home“-Lösung (FTTH), d. h. Glasfaserleitungen bis in die Wohnung der Kunden. Voraussetzung für den Ausbau und letztendlich auch für maximale Geschwindigkeiten seien aber moderne Gebäudenetze. Dazu wolle man mit den Eigentümern zusammenarbeiten, denen im Gegenzug eine Steigerung der Attraktivität ihrer Immobilie winke.

Um den Aufbau der FTTH-Netze zu beschleunigen, fordert die Telekom eine investitionsfreundliche Regulierung, die die Mitbenutzung aller bereits vorhandenen Infrastrukturen wie z. B. Kabelkanäle anderer Netzindustrien – gemeint sind wohl die Kabelnetze – und auch Gebäudenetze erlaubt. Zudem müsse sich die Branche auf einen gegenseitigen, offenen Netzzugang einigen, um einen Flickenteppich zu vermeiden.

Im Bereich Mobilfunk wird die Telekom das HSPA/UMTS-Netz noch einmal ausweiten und bis zum Jahresende im gesamten Netz die verfügbare Bandbreite auf bis zu 42 Mbit/s verdoppeln. Zuvor soll jedoch im zweiten Quartal die Vermarktung von Datentarifen mit maximal 21 Mbit/s beginnen. Im LTE-Netz auf Basis der Frequenzbänder in den Bereichen 1,8 und 2,6 GHz visiert das Unternehmen bis zu 100 Mbit/s an. Im Frühsommer 2011 wird die Telekom diese Technik ausgewählten Geschäftskunden im Rahmen von „Friendly-user-Tests“ zur Verfügung stellen. Zudem wird Köln mit LTE auf Basis der 1,8- und 2,6-GHz-Frequenzen großflächig ausgebaut und im Anschluss kommerziell für Privatkunden verfügbar gemacht.

Bei der Erschließung der weißen Flecken im deutschen Breitbandnetz rechnet die Telekom für dieses Jahr nach über 800 Kooperationsverträgen im vergangenen Jahr 2011 erneut mit 700 bis 800 Kooperationsvereinbarungen mit Gemeinden. Im Rahmen solcher Vereinbarungen soll künftig wesentlich häufiger als bislang die VDSL-Technik mit Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s zum Einsatz kommen: 2011 werden rund 600 000 zusätzliche Haushalte mit VDSL versorgt werden. Rund die Hälfte der weißen Flecken sei von der Telekom 2010 mit HSPA- und LTE-800-Technik erschlossen worden, wozu das Unternehmen allerdings verpflichtet war. Für dieses Jahr sei geplant, rund 1.500 Gebiete mit moderner Mobilfunktechnik auszubauen.