Taktraten von ersten „Bulldozer“-CPUs enthüllt

Michael Günsch
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AMDs „Bulldozer“-Architektur soll voraussichtlich Anfang Juni in Form der FX-CPUs den Anfang machen. Während einige Modellnamen bereits bekannt sind, fehlen konkrete Angaben zu den Taktraten noch immer. Neue Informationen aus Asien, die „Bulldozer“-Engineering-Samples betreffen, geben jetzt aber Hinweise auf die Frequenzen.

In einem asiatischen Forum sind vor wenigen Tagen Listen aufgetaucht, welche die Kennziffern von „Bulldozer“-Engineering-Samples entschlüsseln und dabei auch ihre Taktraten mit bis zu 4,1 GHz dank Turbo verraten.

„Bulldozer“-Modellziffern entschlüsselt
„Bulldozer“-Modellziffern entschlüsselt

Damit lässt sich auch das vor einigen Wochen aufgetauchte Sample mit der Beschriftung ZD2620 einordnen: Das Z zeigt auf, dass es sich um ein Engineering Sample handelt, während das D auf das Desktop-Segment hinweist. Die Zahlen 2620 stehen demnach für ein Modell mit einem Basistakt von 2,6 GHz. Da die weiteren Ziffern auf dem Sample aber unkenntlich gemacht wurden, lässt sich hier nicht mehr in Erfahrung bringen. Die sonst folgenden beiden Zahlen weisen auf den Sockel hin, was in diesem Falle der AM3+ (AM3r2) ist. Ein darauf folgendes W deutet ebenfalls auf das AM3r2-Package hin. Die nächste Zahl verrät die Anzahl der Kerne, also 4, 6 oder 8 im Fall der „Bulldozer“-Desktop-Modelle (FX-Serie). Ein darauf folgendes K beschreibt hingegen die Cachegrößen und die letzten Ziffern stehen schließlich für die Revision respektive das Stepping der Engineering Samples.

„Bulldozer“-Modellziffern entschlüsselt

Am interessantesten sind jedoch die vierstelligen Modellbezeichnungen, deren erste beiden Zahlen die jeweiligen Taktraten entschlüsseln. Sie beginnen bei 2420, was einem Basistakt von 2,4 GHz entspricht und enden bei 3220 respektive 3,2 GHz. Neben dem Basistakt wird auch eine sogenannte „CPU Boost Frequency 0“ genannt, bei der es sich nur um eine Stufe des neuen Turbos handeln kann. Diese Frequenz liegt zwischen 500 und 1.000 MHz über dem Basistakt. Manche Modellnummern tauchen in der Liste gleich dreimal mit jeweils gleichem Basistakt aber unterschiedlichen Turbo-Frequenzen auf. Diese Varianten unterscheiden sich vermutlich durch die Anzahl der Kerne; bei weniger Kernen sind höhere Turbofrequenzen möglich, als bei den Achtkernern. So dürften sich zum Beispiel hinter der Kennzeichnung 3020 die folgenden „Bulldozer“-Samples verstecken: Eines mit vier Kernen und 4,0 GHz Turbotakt, eines mit sechs Kernen und 3,9 GHz Turbo und schließlich ein Acht-Kern-Modell mit 3,6 GHz Turbo. Der Basistakt von 3 GHz ist hingegen bei allen gleich. Hinter der Variante mit dem höchsten Basistakt von 3,2 GHz (Modellnummer 3220) verbirgt sich vermutlich ebenfalls ein Achtkerner, dessen Turbo noch 500 MHz hinzulegen kann. Der höchste angegebene Turbotakt von 4,1 GHz gehört wahrscheinlich wiederum einem Modell mit vier Kernen.

Inwieweit diese Taktangaben für Vorserien-CPUs den finalen FX-Modellen für den Desktopmarkt entsprechen, ist unklar. Allerdings dürften sie ähnliche, wenn nicht gar höhere Frequenzen aufweisen, da die 32-nm-Fertigung mittlerweile fortgeschrittener sein dürfte, als sie es bei der Produktion der Samples noch war. Natürlich müssen dabei auch gewisse TDP-Grenzen eingehalten werden, die nach bisherigem Kenntnisstand einen Maximalwert von 125 Watt nicht überschreiten werden.

Zwei Screenshots zeigen zudem ein Engineering Sample mit sechs Kernen bei 2,8 GHz (Bezeichnung: ZD282046W6K43) im Windowsbetrieb. Das CPU-Z-Fenster gibt weitere Informationen zur Spannung und den Cache-Stufen preis, sollte jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, da das Programm die CPU noch nicht vollständig unterstützt.

„Bulldozer“-Sample mit sechs Kernen bei 2,8 GHz