Intel plant angeblich X79-Platine mit LGA 1366

Michael Günsch
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Intels X79-Chipsatz soll als Teil der neuen High-End-Plattform „Waimea Bay“ den für das vierte Quartal erwarteten „Sandy Bridge-E“-CPUs für den Sockel LGA 2011 zur Seite stehen. Doch nun wird berichtet, dass der Chipsatz zur Vorgängerplattform kompatibel sei und dass Intel sogar eine X79-Platine für die LGA-1366-CPUs plane.

Letztere – basierend auf der „Nehalem“- bzw. „Westmere“-Architektur – bilden zusammen mit dem Sockel LGA 1366 und dem X58-Chipsatz die noch immer aktuelle Enthusiasten-Plattform von Intel; angeführt vom Sechs-Kern-Flaggschiff Core i7-990X.

Wie Xbitlabs aus einem Intel-Dokument erfahren haben will, plant Intel in Zukunft zwei High-End-X79-Mainboards („Extreme Boards“) herauszubringen, von denen eine erwartungsgemäß mit dem Nachfolge-Sockel LGA 2011 ausgestattet ist, während die andere aber auf den „betagten“ LGA 1366 setzt. Das Modell DX79SI („Siler“) soll künftig den neuen „Sandy Bridge-E“-CPUs an der Spitze des eigenen Desktop-Portfolios als Untersatz dienen. Neben dem LGA 2011 sollen acht DIMM-Slots für bis zu 64 GB DDR3-Speicher zur Verfügung stehen. Außerdem sollen gleich drei PCI-Express-Slots der neuesten Generation 3.0 vorhanden sein und den Betrieb von drei Grafikkarten ermöglichen. Als Anschlüsse werden unter anderem zwölf SATA-6-Gb/s- und vier USB-3.0-Ports genannt. Zur weiteren Ausstattung sollen Acht-Kanal-Sound, Bluetooth, WLAN sowie zweimal Gigabit-Ethernet zählen – alles in allem also offenbar eine waschechte High-End-Platine.

Das Intel DX79TO („Thorsby“) mit dem Sockel LGA 1366 soll wiederum für die älteren „Gulftown“- und „Bloomfield“-CPUs gedacht sein. Zugleich peile man damit eine etwas konservativere Zielgruppe an. PCI Express 3.0 für Grafikkarten werde es dabei nicht geben, stattdessen sollen zwei PCI-Express-x16-Slots der zweiten Generation vorhanden sein. Weiterhin werden acht SATA-Ports, zwei USB-3.0-Ports sowie Sechs-Kanal-Audio und Gigabit-Ethernet genannt.

Dieses angebliche Vorhaben seitens Intel überrascht dabei auch die Kollegen von Xbitlabs, denn es wird vermutlich nur wenige Nutzer geben, die sich ein neues X79-Board besorgen um darauf ihre „alte“ LGA-1366-CPU zu betreiben, zumal man dann offenbar auf die interessanteste Neuerung des X79-Chipsatzes, nämlich PCI Express 3.0, verzichten muss. Nichtsdestotrotz gab es bereits vor knapp zwei Wochen ein weiteres Indiz für die Unterstützung beider Plattformen durch den X79-Chipsatz: Asus zeigte im Rahmen der Computex ein Mainboard-Konzept, das gleich beide Sockel LGA 1366 und LGA 2011 auf einer Platine vereint.