Bitkom: Internet auf dem TV wird zum Standard

Jirko Alex
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Der Umsatz mit internetfähigen Fernsehgeräten legt nach aktuellen Angaben des Branchenverbandes Bitkom sowohl in Deutschland als auch in Europa zu. Gleichzeitig sinke der durchschnittliche Verkaufspreis entsprechender Geräte, sodass bereits ein neuer „Top-Trend“ angepriesen wird.

Nach Schätzungen des European Information Technology Observatory (EITO), einem Projekt des Bitkom, steigt der Umsatz mit internetfähigen TV-Geräten (sogenannten Smart-TVs oder Connected TVs) in Deutschland in diesem Jahr auf rund 3,5 Milliarden Euro. Dies entspräche einer Umsatzssteigerung gegenüber dem Vorjahr um 44 Prozent. Da gleichzeitig der durchschnittliche Verkaufspreis der internetfähigen TV-Geräte falle, erwartet der Branchenverband gar eine Absatzsteigerung von 60 Prozent von 2,2 Millionen Geräten im Jahr 2010 auf 3,4 Millionen Stück in diesem Jahr. Auch im Rest Europas sei ein starkes Wachstum zu erwarten. Demnach wird auch in Frankreich und Großbritannien mit einer hohen Absatzssteigerung gerechnet; in beiden Ländern soll sich der Absatz in etwa verdoppeln. In Frankreich würden dann 1,6 Millionen internetfähige TV-Geräte verkauft werden und in Großbritannien etwa 2,1 Millionen Stück. Das Volumen entsprechender Geräte soll in Europa in diesem Jahr um insgesamt 42 Prozent auf rund 10,4 Millionen Stück steigen; für 2012 wird immerhin noch ein Wachstum um etwa 20 Prozent auf dann 12,2 Millionen internetfähige TV-Geräte erwartet.

Die Zahlen von EITO beschreiben dabei das Wachstum sämtlicher internetfähiger TV-Geräte. Die neueste Entwicklung der Hybrid-TVs (HbbTV) wird dabei unspezifiziert mit eingegliedert. Diese Geräte erlauben die Kombination des „normalen“ Rundfunkprogramms mit Inhalten aus dem Internet, die ähnlich wie ein Videotext eingeblendet werden könnten.

Anders als die Absatzzahlen es suggerieren nutzen nach Schätzungen des Bitkom allerdings bei weitem nicht alle Besitzer eines internetfähigen TV-Gerätes dessen Netzwerkfunktionen. Nur etwa die Hälfte der Besitzer greife demnach auf diese Funktionalität zurück. Ein Grund hierfür dürfte darin liegen, dass immer mehr TV-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von über einem Meter standardmäßig einen Netzwerkanschluss für Internetinhalte mitbringen. Die Entwicklung wird auch bei kleineren Geräten weiter voranschreiten.