Globaler ITK-Markt wächst trotz Krise um 5 Prozent

Michael Günsch
8 Kommentare

Wie der Branchenverband Bitkom mitteilt, legt der weltweite Markt für Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) trotz der europäischen Finanz- und Bankenkrise deutlich zu. Eine Studie besagt, dass der globale Umsatz der Branche in diesem Jahr voraussichtlich um 5,1 Prozent steigen und damit 2,57 Billionen Euro betragen wird.

Die prognostizierten Wachstumszahlen stammen aus dem neuen Bericht (ICT Market Report 2012/13) des European Information Technology Observatory (EITO), das ein Projekt der Bitkom Research GmbH ist und mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK kooperiert.

Sowohl für den Bereich der Informationstechnologie als auch die Telekommunikationsbranche wird demnach ein weltweites Wachstum von fünf Prozent erwartet. Allerdings ginge dies vor allem von einem regelrechten „Boom“ in den Schwellenländern aus, während andere Regionen eine negative Tendenz aufweisen. Die Branche in Westeuropa soll beispielsweise überwiegend stagnieren oder sogar schrumpfen, heißt es. Für Westeuropa wird eine Umsatzsteigerung um lediglich 1,2 Prozent auf 617 Milliarden Euro in diesem Jahr erwartet. Dies sei somit die am schwächsten wachsende Region. Eine Verschärfung der Euro-Krise könne jedoch die Zahlen noch weiter nach unten treiben. Für 2013 sei der Ausblick mit 1,4 Prozent Wachstum hingegen geringfügig positiver.

„Viele westeuropäischen Märkte leiden stark unter den Folgen der Euro-Krise, nur Osteuropa wächst ähnlich schnell wie der Weltmarkt. Auch Deutschland ist mit einem Plus von 1,6 Prozent eine positive Ausnahme und stabilisiert die europäische ITK-Branche.“

Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf

Nicht überraschend wird die mobile Datennutzung als eines der größten Zugpferde der Branche beschrieben. Gerade in Schwellenländern sollen Handys, Laptops, Tablets und Co. sowie der Ausbau der mobilen ITK-Infrastruktur einen immensen Aufwind erfahren. Diese Länder sollen in diesem Jahr bereits „für mehr als ein Viertel (27 Prozent) der weltweiten ITK-Nachfrage“ stehen. Bis 2020 werde ihr Anteil auf fast die Hälfte des Marktes steigen, so die Prognose. Ein großer Antreiber ist dabei sicherlich China, für dessen Markt ein Wachstum um 12 Prozent auf 220 Milliarden Euro in diesem Jahr und die Verdrängung von Japan als Land mit der weltweit zweitgrößten ITK-Nachfrage erwartet wird.

„Mobilität ist der stärkste Markt-Treiber im Technologiesektor“, (...) „Die Schwellenländer investieren massiv in die mobile ITK-Infrastruktur und den Ausbau der entsprechenden Kapazitäten“

Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf