Plant Google eine Nexus-Zertifizierung?

Michael Schäfer
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Trotz der immer größer werdenden Beliebtheit ist das Thema der Updates für Android für viele Nutzer ein Buch voller Frustrationen. Zwar gibt es mittlerweile eine Reihe von Herstellern, welche dieses Thema recht ernst nehmen, eine generelle Entwarnung kann aber nicht gegeben werden. Dies will Google anscheinend jetzt ändern.

Wenn bislang ein Benutzer ein Nexus-Gerät erstanden hat, waren die Beweggründe meist die gleichen: Neben der gewählten Technik war vor allem die lange Unterstützung durch Android-Updates und eine schnelle Verteilung derer ein wichtiges Kaufkriterium. Dafür waren viele Benutzer auch bereit auf ein paar Selbstverständlichkeiten anderer Hersteller, wie zum Beispiel einem Micro-SD-Kartenslot, zu verzichten.

Dass gerade die schlechte Update-Politik mancher Hersteller dem Benutzer ein Dorn im Auge ist, hat Google bereits vor einiger Zeit erkannt, aber alle bisherigen Maßnahmen fruchteten nur wenig. Jetzt sind Gerüchte in Erscheinung getreten, welche eine ganz neue Vorgehensweise seitens des US-amerikanischen Unternehmens vermuten lassen.

So soll Google an einer Nexus-Zertifizierung arbeiten, welche es jedem Hersteller erlaubt, ein Nexus-Smartphone oder -Tablet auf den Markt zu bringen, dafür muss es aber diverse Kriterien erfüllen:

Unter anderem werden 64 MB verschlüsselter bzw. gesicherter Speicher für Media-Streaming auf dem Gerät vorhanden sein müssen. Zudem muss das Gerät mit einer unveränderten Version von Android ausgeliefert werden, eigene Oberflächen, welche oftmals der Grund für Verzögerungen bei Updates waren, gelten für die jeweiligen Hersteller aber nicht als tabu, sondern dürfen nur mehr gesondert über ein „Customization Center“ mitgeliefert werden. Mit dieser Vorgabe behält der Kunde die Entscheidung, welche Oberfläche er nutzen möchte.

Neben den bis jetzt noch nicht näher benannten Hardwarespezifikationen dürfte der wichtigste Punkt wohl der sein, dass der Hersteller sich verpflichtet, Android-Updates bis zur nächsten bzw. übernächsten OS-Generation bereitzustellen. Nicht näher benannt ist die Frage, wie schnell Updates verteilt werden müssen, aber auch hier dürfte sich Google etwas einfallen lassen, denn ohne solch eine Verpflichtung würde die „Marke“ Nexus nicht mehr für das stehen, was viele Benutzer mit ihr verbinden: schnelle Updates.

Bereits Ende Oktober soll Android-Chef Andy Rubi auf der AllThingD-Konferenz „Dive Into Mobile“ näheres über das Nexus-Zertifizierungsprogramm erläutern.