Cloud-Umsatz soll 2013 auf 7,8 Mrd. Euro anwachsen

Andreas Frischholz
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Einer der Schwerpunkte in der digitalen Agenda der EU ist das Cloud-Computing, das die EU-Kommission als einen der Wachstumsmärkte in der digitalen Wirtschaft bewertet. Bestätigt werden diese Hoffnungen vom IT-Branchenverband Bitkom, der zumindest in Deutschland dem Cloud-Computing ein deutliches Umsatzplus prognostiziert.

Demnach soll der entsprechende Markt in diesem Jahr voraussichtlich um 47 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro anwachsen. Der größte Anteil entfällt dabei auf das Cloud-Geschäft mit Unternehmen, mit einem Umsatz von 4,6 Milliarden soll dieser um 53 Prozent wachsen. Der Umsatz mit Cloud-Services für Privatkunden soll hingegen im laufenden Jahr um 39 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro steigen. Auch für die kommenden Jahre erwartet man ähnliche Wachstumsraten, bis 2016 soll sich der Umsatz auf 20,1 Milliarden Euro steigern, wovon zwei Drittel aus Business-Lösungen stammen.

Für Unternehmen sind Cloud-Lösungen vor allem wegen dem geringeren Aufwand für die Administration, niedrigeren Ausgaben sowie der verbesserten Skalierbarkeit von IT-Leistungen interessant – letzteres, weil etwa Speicherplatz und Rechenleistungen kurzfristig neu zugewiesen werden können. Der Anteil der Unternehmen, die mittlerweile auf Cloud-Lösungen setzen, lag Ende 2012 bei 37 Prozent – 2011 waren es noch 28 Prozent. Bei Großunternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern liegt der Anteil sogar bei 65 Prozent. Die meisten Unternehmen nutzen dabei interne Cloud-Lösungen, während lediglich zehn Prozent mit sogenannten „öffentlichen“ Clouds arbeiten, die über das Internet laufen. Die Daten wurden anhand einer Befragung von 436 Unternehmen ausgewertet.

Obwohl viele Unternehmen positive Erfahrungen mit Cloud-Lösungen machen, so heißt es zumindest von dem Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG, herrscht immer noch eine grundlegende Skepsis hinsichtlich des Datenschutzes, der Integrationsfähigkeit sowie Unsicherheiten über die rechtlichen Grundlagen. Innerhalb der EU sind solche Bedenken bekannt, sowohl in der Cloud-Strategie als auch bei der kommenden EU-Datenschutzreform werden entsprechende Punkte aufgegriffen. Beide Vorhaben befinden sich allerdings noch mehr oder weniger in der Planungsphase, dementsprechend kann noch einige Zeit ins Land gehen, bis diese in nationale Gesetze umgesetzt werden – und dürften dementsprechend auch negative oder positive Auswirkungen auf die bis dato guten Prognosen haben.