Adobe arbeitet an Lightroom für iPad

Michael Schäfer
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In der aktuellen Ausgabe des Video-Blogs „The Grid“ der Photoshop-Koryphäe Scott Kelby kann man erste Einblicke einer noch im Frühstadium befindlichen Software gewinnen, mit der auch auf einem iPad die Bearbeitung von Bild-Dateien im RAW-Format möglich ist. Hierbei soll es sich um eine Tablet-Umsetzung von Lightroom handeln.

Diese wurde in der aktuellen Folge von Tom Hogarty präsentiert, welcher bei Adobe als Lightroom-Produktmanager fungiert. Bei Lightroom handelt es sich um eine Software, mit welcher Fotografen auf komfortable Weise Bilder, besonders jene im RAW-Format, bearbeiten und verändern können. Im Gegensatz zur ebenfalls weit verbreiteten Bildbearbeitungssoftware Photoshop beschränkt sich Lightroom einzig und alleine auf die Bearbeitung und Organisation von digitalen Bildern.

So verfügt die gezeigte Software bereits über Einstellungsmöglichkeiten der Belichtung, des Kontrasts, der Lichter, von Schatten sowie Farbtemperatur, Tönung, Schärfe, Reduzierung von Bildrauschen, Lebendigkeit und Klarheit. Diese Elemente stellen auch in Lightroom die Grundpfeiler jeder Bildbearbeitung dar.

Mehr gab es von der frühen Software-Version allerdings noch nicht zu sehen. Zu den bisher integrierten Features gehört weiter die pixelgenaue Begutachtung von Bildern, das Schneiden sowie das Sortieren und Bewerten von Bildern. Vorgeführt wurde das Ganze auf einem iPad 2, womit deutlich wurde, das sich die Tablet-Version im Gegensatz zum großen Bruder mit deutlich weniger Hardware-Ressourcen zufrieden gibt.

Zudem sollen die in der Sendung vorgestellten Funktionen noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: So setzte Hogerty das Ziel, generell mobile Geräte und Web-Angebote wesentlich besser in den Arbeitsablauf von Fotografen und Bildbearbeitern integrieren zu wollen, wofür diese Tablet-Version den ersten Schritt darstellen soll. Mit dieser könnten zum Beispiel Presse-Fotografen ihre Bilder sofort und einfach nachbearbeiten, bevor sie diese online an die jeweilige Redaktion senden.

Eine wichtige Grundlage bei der Umsetzung nimmt der erst im letzten Jahr auf der Photokina vorgestellte neue DNG-Standard inne, welcher dort in der Version 1.4 präsentiert wurde. Dieser erlaubt eine verlustbehaftete Kompression von RAW-Dateien, bei der allerdings der volle Farbumfang erhalten bleibt. Vorgenommene Änderungen an den Dateien lassen sich zudem später mit den Original-Bildern synchronisieren. Mit der gängigen JPEG-Kompression wäre dies nicht möglich gewesen, da diese nicht als farbecht angesehen werden kann.