AMD stellt auch Radeon R7 240, 250, 260 und R9 270 vor

Volker Rißka
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Neben unserem parallel erschienenen Test der drei Mittelklasse- und angehenden Oberklasse-Grafikkarten Radeon R7 260X sowie Radeon R9 270X und R9 280X hat AMD heute auch noch zwei neue Einsteigervarianten vorgestellt. Diese firmieren unter den Bezeichnungen Radeon R7 240 und R7 250 und sollen ab heute verfügbar sein.

Wie unser Artikel bereits aufzeigt, basieren alle neuen Grafikkarten der „Volcanic Islands“-Familie unterhalb der Radeon R9 290X und 290 auf altbekannten Grafikchips, an denen mitunter leichte Anpassungen vorgenommen wurden. Dies gilt auch für die beiden neuen Einsteigermodelle Radeon R7 240 und R7 250, die im Retail-Desktop-Markt jedoch gar keinen „Graphics Core Next“-Vorgänger haben. Denn diese Architektur machte mit dem „Cape Verde“-Chip in Form der HD 7770/7750 Schluss, die beiden neuen Modelle liegen von den technischen Spezifikationen jedoch deutlich darunter. Letztlich sind R7 250 und R7 240 somit am ehesten die Erben der HD 6570 und 6670 auf Basis des „Turks“-Grafikchip – im Retail-Markt versteht sich. Im OEM-Geschäft sieht dies jedoch anders aus, doch erst einmal der Überblick im Retail-Markt.

Radeon
HD 6570
Radeon
HD 6670
Radeon
R7 240
Radeon
R7 250
Chip Turks Turks Oland Oland
Fertigung 40 nm 40 nm 28 nm 28 nm
Chiptakt 650 MHz 800 MHz
Boost-Takt 780 MHz 1.050 MHz
Shader-Einheiten (MADD) 96 (5D) 96 (5D) 320 (1D) 384 (1D)
FLOPs (MAD) 624 GFLOPS 768 GFLOPS 499 GFLOPS 806 GFLOPS
Speichermenge 512/1.024 MB DDR3/GDDR5 512/1.024 MB GDDR5 1.024/2048 MB DDR3/GDDR5 1.024/2.048 MB DDR3/GDDR5
Speichertakt 900 MHz (DDR3) / 1.800-2.000 MHz (GDDR5) 2.000 MHz (GDDR5) k.A. (DDR3)
max. 2.300 MHz (GDDR5)
k.A. (DDR3)
max. 2.300 MHz (GDDR5)
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 28.800 MB/s (DDR3)
57.600-64.000 MB/s (GDDR5)
57.600-64.000 MB/s (GDDR5) k.A. (DDR3)
max. 73.600 MB/s (GDDR5)
k.A. (DDR3)
max. 73.600 MB/s (GDDR5)
Boardpower 44 Watt (DDR3)
60 Watt (GDDR5)
66 Watt 30 Watt (k.A.) 65 Watt (k.A.)

Die Tabelle zeigt einen großen Unterschied zum Vorgänger und vermeintlich echte neue Grafiklösungen, dem ist aber nicht so. Gegenüber den nicht im Retail- aber im OEM-Handel verfügbaren HD 8570 und HD 8670 ändern sich unterm Strich nur die GPU-Taktraten um gerade 50 MHz, während der Speicher nicht angetastet wird. Wie bei den größeren Modellen in unserem Test wurde auch hier letztlich nur ein sogenanntes Rebranding – also eine Umbenennung – samt leichten Taktanpassungen vollzogen, denn neue Features, wie beispielsweise das TrueAudio, gibt es nicht.

AMD Radeon R7 250 und R7 240

Neben den beiden direkt von AMD beworbenen Einsteigerlösungen gibt es aber noch zwei weitere Neuvorstellungen: die Radeon R7 260 und R9 270. Mit den beiden Modellen werden die Lücken gefüllt, die zwischen der R7 250 und 260X sowie zwischen R7 260X und R9 270X entstanden sind. Die R7 260 wird mit 768 Shadern, maximal 1 GHz GPU-Takt und effektiven 6 GHz schnellen GDDR5-Speicher knapp unter der 260X angesiedelt. Die R9 270 macht dies wie die große Schwester mit 1.280 Shadern, jedoch nur noch bei einem Chiptakt von maximal 925 MHz. Dafür benötigt die Radeon R9 270 aber nur noch einen einzigen 6-Pin-Stromstecker, statt derer zwei wie bei der 270X.

Die vier neuen Grafikkarten sollen wie alle anderen heute vorgestellten Grafiklösungen bereits absofort in großen Stückzahlen verfügbar sein. Dies ist in erster Linie schlicht der Umbenennung der bisherigen Modelle geschuldet, müssen Boardpartner doch wenig Neues auf die Beine stellen, wie MSIs Radeon R9 R280X eindrucksvoll in unserem Test zeigt. Diese Karte setzt auf den bekannten TwinFrozr-Kühler und ohnehin leicht übertaktete Frequenzen, am Ende wird „die alte HD 7970 GHz Edition“ schlichtweg mit einem neuen BIOS in einem neuen Karton (jeweils für den neuen Namen) ausgeliefert. Die Preisempfehlung liegt bei allen Neulingen leicht über den Originalen im Handel, binnen weniger Tage dürfte dies aber angeglichen sein.