Facebook an Drohnenhersteller Titan Aerospace interessiert

Przemyslaw Szymanski
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Facebook ist einem aktuellen Medienbericht zufolge an Titan Aerospace, einem Hersteller von solarbetriebene Drohnen, interessiert und soll dafür angeblich bereit sein, rund 60 Millionen US-Dollar zu bezahlen. Erst im Februar hatte das soziale Netzwerk den Messenger WhatsApp für 16 Milliarden US-Dollar übernommen.

Dies berichtet TechCrunch und beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das im Jahr 2012 gegründete, in New Mexico ansässige Unternehmen Titan Aerospace hat sich der Entwicklung von Drohnen verschrieben, die mithilfe der auf den Flügeln befestigten Solarzellen und der damit erzeugten elektrischen Energie bis zu fünf Jahre ohne Unterbrechung in der Luft bleiben können.

Titan Aerospace Solara 50
Titan Aerospace Solara 50 (Bild: Titan Aerospace)

Die bislang entwickelten Modelle Solara 50 und Solara 60 sollen eine Flughöhe von rund 20.000 Metern erreichen und in der Atmosphäre Aufgaben übernehmen, die sonst Satelliten im All erledigen: Neben der Wetter- und Erdbeobachtung soll auch die für Facebook wichtige Bereitstellung von Kommunikationsmitteln möglich sein – nur zu einem wesentlich günstigeren Preis.

Facebook plane diese solarbetriebenen Drohnen dafür einzusetzen, Internetzugänge für schwer zugängliche Regionen zur Verfügung zu stellen. Ziel sei es zunächst, 11.000 Drohnen zu bauen, um Internet- und Datendienste anzubieten zu können. Die unbemannten Luftfahrzeuge sollen vorerst über Afrika zum Einsatz kommen. Titan Aerospace hat inzwischen bestätigt, dass sich das Unternehmen in Gesprächen mit Facebook befindet.

Dieser Schritt passt zu der von Facebook-Chef Mark Zuckerberg seit Längerem skizzierten Vision, mithilfe der im August 2013 gegründeten Organisation Internet.org den Zugang zum World Wide Web für Milliarden Menschen zu fördern. Auch Google verfolgt mit dem Project Loon ein ähnliches Anliegen. Mithilfe von solarbetriebenen Helium-Ballons möchte der Suchmaschinenbetreiber Internetzugänge in Entwicklungsländern anbieten.