Das Aus von Windows XP dämpft Schrumpfen des PC-Markts

Michael Günsch
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In der Statistik zum globalen PC-Absatz innerhalb des ersten Jahresquartals kommen die Marktforscher von IDC zu dem Schluss, dass der PC-Markt weniger stark abnahm als zuvor angenommen. Statt 5,3 Prozent steht nun ein Rückgang um 4,4 Prozent im Bericht. Unter anderem das Ende von Windows XP soll das Schrumpfen gemindert haben.

Vor zwei Tagen lieferte Microsoft die letzten kostenlosen Sicherheitsupdates für Windows XP aus und stellte den allgemeinen Support ein. Nur noch Unternehmen und Behörden mit Migrationsplan für die Umstellung auf eine neuere Windows-Version können einen verlängerten Support beantragen, müssen dafür allerdings zahlen.

Aufgrund dieser Umstände seien unter anderem auch Firmen dazu übergegangen, im abgelaufenen Quartal den Umstieg auf ein neueres Windows mit dem Erwerb neuer PCs zu verbinden. Der Absatz fiel entsprechend höher als erwartet aus, obgleich er im Jahresvergleich noch immer sank. Zudem habe die allmählich zurückgehende Tablet-Nachfrage den Einbruch des Notebook-Absatzes gemindert, so IDC.

Während diese Entwicklung besonders für die westlichen Länder und Japan gelte, hätten die Märkte in den sogenannten Schwellenländern weiterhin mit Einbrüchen zu kämpfen. In Lateinamerika und Asien/Pazifik sei der PC-Absatz in den vergangenen drei Monaten sogar noch stärker als zuvor gefallen. Als Grund werden zum einen schlechtere wirtschaftliche Bedingungen und zum anderen Beeinträchtigungen durch vermehrte Tablet-Verkäufe angeführt.

Anbieter Auslieferungen
Q1 2014
Auslieferungen
Q1 2013
Änderung Marktanteil
Q1 2014
Marktanteil
Q1 2013
1. Lenovo 12,962 Mio. 11,732 Mio. + 10,5 % 17,7 % 15,3 %
2. HP 12,557 Mio. 11,999 Mio. + 4,7 % 17,1 % 15,6 %
3. Dell 9,856 Mio. 9,014 Mio. + 9,3 % 13,4 % 11,7 %
4. Acer 4,992 Mio. 6,256 Mio. – 20,2 % 6,8 % 8,1 %
5. Asus 4,296 Mio. 4,677 Mio. – 8,1 % 5,9 % 6,1 %
Andere 28,757 Mio. 33,091 Mio. – 13,1 % 39,2 % 43,1 %
Gesamt 73,420 Mio. 76,770 Mio. – 4,4 % 100,0 % 100,0 %
Quelle: IDC

Bei den führenden PC-Anbietern zeigt sich keine Änderung in der Rangliste. Nach wie vor steht Lenovo vor HP und Dell an der Spitze – alle drei Unternehmen konnten ihren PC-Absatz im Jahresvergleich steigern. Anders sah es bei Acer und Asus aus: Vor allem Acer verlor mit einem Absatzrückgang um 20 Prozent deutlich an Boden – Asus rückte mit 4,3 Millionen ausgelieferten PCs näher heran.

Ein Wachstum im PC-Markt ist trotz allem nicht in Sicht. Der regional durch die Windows-Migration gewachsene Absatz wird sich im Laufe der Zeit normalisieren, wenn die Umstellung erfolgt ist. Der Druck durch Geräte wie Tablets bleibt zudem weiter bestehen, obwohl der einstige „Boom“ nicht mehr gegeben ist.