Google Loon: WLAN-Ballon umrundet in 22 Tagen den Globus

Ferdinand Thommes
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Googles ehrgeiziges „Projekt Loon“ kann weiteren Fortschritt vermelden. Der Ballon mit der Bezeichnung Ibis-167 umrundete von Neuseeland aus startend den Erdball in 22 Tagen. Die Techniker hatten mit bis zu 33 Tagen gerechnet. Das Projekt möchte über Ballons mit WLAN-Technik unterversorgte Regionen mit Internet ausstatten.

Loon wurde von Google Mitte 2013 mit ersten Versuchen gestartet. Es soll unterversorgte Regionen der Erde mit Internet versorgen und im Katastrophenfall eine schnell Anbindung ans Netz ermöglichen. Anfangs vielerorts belächelt, kommt das Projekt, das neben dem Begriff Ballon auch auf das Wort loony, also verrückt anspielt, mittlerweile voran.

Flugbahn von Ibis-167
Flugbahn von Ibis-167 (Bild: Google)

Bevor Ibis-167 startete, hatten verschiedene Ballons des Projekts insgesamt bereits über 500.000 Kilometer zurückgelegt und waren dabei in ihrem Korridor in Höhen zwischen 20 und 30 Kilometern Windgeschwindigkeiten von zwei bis 75 Knoten ausgesetzt. Die Erkenntnisse, die dabei über Winde und Flugbahnen gewonnen wurden, kamen jetzt Ibis-167 zugute, der allen bisherigen Ballons in puncto Geschwindigkeit und Stabilität der Flugbahn überlegen ist.

Fortschritte wurden auch bei der Steuerung der Luftmenge des Ballons gemacht, die es erlaubt, den Ballon mit geeigneten Windströmungen reisen zu lassen und andere wiederum zu meiden. So kann der Ballon etwa Ozeane auf schnellen Winden überqueren, um über dem Zielgebiet in langsamere Strömungen zu wechseln. Ibis-167 startet gerade zu seiner zweiten Erdumrundung, denn, so Google, die besten Simulationen seien kein Ersatz für reale Ballons.