Red Hats RHEL 7 RC auf dem Red Hat Summit vorgestellt

Ferdinand Thommes
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Red Hat hat im Verlauf des Red Hat Summit 2014 in San Francisco die Verfügbarkeit von RHEL 7 RC angekündigt. Der Release Candidate zur nächsten Version von Red Hats Enterprise-Linux ist derzeit nur den strategischen Partnern zugänglich, wird aber im Verlauf der nächsten Woche für die Öffentlichkeit freigeschaltet.

Im Dezember 2013 hatte das Unternehmen eine Beta-Version des kommenden Red Hat Enterprise Linux (RHEL) in Version 7 vorgestellt, jetzt folgt als letzter Schritt vor der generellen Verfügbarkeit ein Veröffentlichungskandidat. Die Distribution wird auf Fedora 19 und Kernel 3.10 aufsetzen und als Desktop-Umgebung Gnome 3 ohne Gnome-Shell im Classic Mode mitbringen. Ebenfalls verfügbar ist KDE 4.10. Bei den unterstützten Dateisystemen setzt RHEL 7 auf XFS, Ext4 ist nur noch zweite Wahl, die Vorgänger Ext2 und Ext3 entfallen. XFS skaliert Dateisysteme in der verwendeten Konfiguration bis auf 500 Terabyte. MariaDB dient Red Hat fortan als Standard-Datenbank, weiterhin ist PostgreSQL 9.2 mit an Bord. Als HTTP-Server kommt Apache 2.4 zum Einsatz.

An Architekturen werden die 64-Bit-Plattformen von AMD und Intel ebenso unterstützt wie IBM Power7 und Power8 sowie IBM System z. Red Hat unterstützt ab RHEL 7 keine 32-Bit-Plattformen mehr direkt. Kunden, die weiterhin auf 32-Bit verbleiben wollen, sind auf RHEL 6.5 angewiesen oder müssen ihre 32-Bit Applikationen auf einer 64-Bit-Plattform ausführen. Die Unterstützung hierfür soll auch längerfristig erhalten bleiben.

RHEL 7 bringt dank Samba 4.1 eine bessere Integration in Microsoft-Active-Directory-Domänen mit. Zur besseren Verwaltung verschiedener Linux-Systeme auf einem System unterstützt Red Hat das Open-Source-Projekt OpenLMI. Red Hat setzt derzeit sehr stark auf Container-Virtualisierung mittels Docker. Auf dem Red Hat Summit stellte das Unternehmen in diesem Zusammenhang „Project Atomic“ vor, ein Open-Source-Projekt, das ein Betriebssystem zum Betrieb von Docker-Containern vorantreiben soll. Das Ergebnis soll „Red Hat Enterprise Linux Atomic Host“ heißen.

Hiermit begibt sich Red Hat in Konkurrenz zu Core OS, das die gleichen Ziele bereits verwirklicht hat. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit von Red Hat mit Docker weiter intensiviert werden. Der Stellenwert, den Red Hat Docker beimisst, lässt sich darin erkennen, dass das Unternehmen entgegen üblicher Praxis noch vor der finalen Veröffentlichung weitere Docker-Funktionalität hinzufügen will. Mit der generellen Verfügbarkeit von RHEL 7 wird im Jahresverlauf gerechnet, Red Hat hat allerdings noch keinen Termin bekannt gegeben.