LG zum starken Preisverfall des G Flex

Jan-Frederik Timm
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Drei Monate nach der Markteinführung ist das gebogene LG G Flex bereits um über 350 Euro im Preis gefallen. Lediglich Vodafone vertreibt das Smartphone weiterhin zum Einstandspreis von 799 Euro – im freien Handel beginnen die Angebote hingegen bei 450 Euro. Von der Reaktion auf einen Misserfolg will LG allerdings nicht sprechen.

Bis jetzt können wir zusammenfassend sagen, dass das Produkt sehr positiv von den Endkunden aufgenommen wurde“, zieht der Hersteller gegenüber ComputerBase Bilanz nach dem ersten Quartal. Verkaufszahlen des G Flex werden nicht genannt. LG sei im Vorfeld der Markteinführung in Deutschland bewusst gewesen, „dass das G Flex kein Massenprodukt, sondern eher eine bestimmte Nische (Innovatoren) anspricht“.

Das liegt laut LG nicht nur an der „ungewöhnlichen Form“, sondern auch „an der Größe des Geräts (Display 6“)“. Für LG sei es damit nachvollziehbar gewesen, dass „viele Kunden sich nicht trauen, 800 € für ein bis dato nicht da gewesenes Design zu bezahlen.“ Der rasche Preisverfall in drei Monaten sei eine „im Vorfeld geplante Maßnahme“ gewesen. Für Kunden, die das Smartphone bereits kurz nach der Markteinführung erworben haben, ist das allerdings nur ein schwacher Trost.

Der Preis des LG G Flex im freien Fall
Der Preis des LG G Flex im freien Fall

Das LG G Flex war Anfang Februar zum Preis von 799 Euro auf den Markt gekommen, nachdem LG das Smartphone bereits im Dezember 2013 exklusiv in Südkorea gegen das ebenfalls gebogene Samsung Galaxy Round positioniert hatte. „Für jeden rational handelnden Käufer stellt das G2 das eindeutig bessere Gesamtpaket dar“, lautete das Fazit im Test des LG G Flex auf ComputerBase – der Preisunterschied betrug zum damaligen Zeitpunkt knapp 400 Euro. Mittlerweile ist die Differenz auf gut 100 Euro geschrumpft.

Einen Nachfolger des G Flex schließt LG indes nicht aus. „Viele Käufer wünschen sich ein Nachfolgermodell mit noch mehr „Flex“-Eigenschaften bzw. eine Variante mit kleineren Abmessungen, da 6“ [...] vielen europäischen Käufern doch etwas zu groß ist“, erklärt der Hersteller. LG werde sich diese Rückmeldung für die zukünftige Produktplanung berücksichtigen und schließt explizit nicht aus, „dass es weitere gebogene Smartphones von LG geben wird“.

Mit dem aufgezeigten Preisverfall zieht das LG G Flex Parallelen zum Markt für gebogene Fernseher. Auch auf diesem Sektor stehen LG und Samsung in einem harten Wettkampf um den größten und am stärksten gekrümmten Bildschirm, der beiden Herstellern viel Aufmerksamkeit beschert. Und auch bei den Fernsehern geben die Preise der im Handel erhältlichen Geräte schon in kurzer Zeit teils deutlich nach.