Leistungsschutzrecht: Fast alle Internetnutzer lehnen Zahlungen ab

Andreas Frischholz
24 Kommentare
Leistungsschutzrecht: Fast alle Internetnutzer lehnen Zahlungen ab
Bild: FuFu Wolf | CC BY 2.0

Mittlerweile nutzen 42 Prozent der Internetnutzer in Deutschland ausschließlich oder häufig Suchmaschinen um nach aktuellen News zu suchen, berichtet der IT-Branchenverband Bitkom. Dabei sprechen sich der entsprechenden Umfrage zufolge fast alle Befragten gegen das Leistungsschutzrecht aus.

Dass die Suchmaschinenbetreiber für die Darstellung von Anreißertexten und Vorschaubildern zahlen sollen, lehnen demnach 85 Prozent der Internetnutzer in Deutschland ab. Gleichzeitig sollen aber auch die Verlage als Betreiber von Nachrichtenseiten nicht dafür zahlen, dass ihnen die Suchmaschinen über die entsprechenden Links Nutzer zuführen. „Nachrichtenseiten im Internet bekommen einen Großteil ihrer Besucher über Suchmaschinen, was ihnen höhere Werbeerlöse verschafft. Beide Seiten profitieren voneinander“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder im Vorfeld der Urheberrechtsanhörung im Bundestag.

Bei dieser hatten alle geladenen Urheberrechtsexperten von der Bundesregierung gefordert, das Leistungsschutzrecht wieder abzuschaffen. So bemängelt etwa der IT-Branchenverband, dass das Gesetz der deutschen Internetwirtschaft schadet. „Das Leistungsschutzrecht für Presseverleger bremst deutsche Suchmaschinen-Start-ups aus, schränkt den Informationsfluss im Internet ein und stößt auf gravierende verfassungs- und europarechtliche Bedenken“, so Rohleder.

Die Zahlen basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Aris durchgeführt hat. Dabei wurden im September 1.019 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.