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Aus der Community: Spiele-PC mit GeForce GTX 960 im Xbox-360-Gehäuse

Jan-Frederik Timm
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Aus der Community: Spiele-PC mit GeForce GTX 960 im Xbox-360-Gehäuse
Bild: Valerian

ComputerBase-Leser Valerian hat einer Xbox 360 neues Leben eingehaucht: Im bekannten Gehäuse steckt nicht mehr veraltete Konsolen- sondern topaktuelle PC-Hardware und Windows 10. Sein Bericht im Forum beschreibt ein Projekt der ganz besonderen Art.

Begonnen hat das Projekt Anfang Januar mit einer defekten Xbox 360 (Fat) und dem Wunsch, einen leistungsfähigen PC in ein möglichst kleines Gehäuse einzubauen“, erklärt Valerian die Motivation hinter dem Projekt. Drei Monate sollte es dauern, bis das jetzt präsentierte Modell fertig war.

Viel aktuelle Hardware und ein externes Netzteil

Auf seinem Mainboard im Mini-ITX-Format kommt mit dem Core i5-6400 ein 4-Kern-Prozessor der Skylake-Generation zum Einsatz, als Grafikkarte ist eine GeForce GTX 960 von Inno3D über eine flexible Riser-Karte angebunden. Darüber hinaus finden der kompakte CPU-Kühler Noctua NH-L9i, eine 2 TB große HDD und eine SSD Platz im Gehäuse der Konsole – beide im Format 2,5 Zoll. Damit die etwas dickere neue HDD im Gehäuse Platz finden konnte, musste ein Teil der Innenverkleidung abgeschliffen werden. Das optische Laufwerk musste hingegen weichen.

Ein Blick in den Innenraum
Ein Blick in den Innenraum (Bild: Valerian)
Das Original und das neue Netzteil
Das Original und das neue Netzteil (Bild: Valerian)
Lochgitter im Eigenbau für mehr Frischluft
Lochgitter im Eigenbau für mehr Frischluft (Bild: Valerian)

Auch das äußere Erscheinungsbild kam nicht ohne Eingriff davon: Für eine bessere Durchlüftung an den relevanten Stellen wurden beide Seiten des Gehäuses mit Luftlöchern versehen – als Vorlage diente eine selbst erstellte Schablone, als Werkzeug verschiedene Bohrer. Das kompakte SFX-Netzteil wird extern untergebracht – im Vergleich zum ebenfalls externen Netzteil der ersten Xbox 360 nimmt sich diese Variante allerdings nicht viel.

Komplizierte Verkabelung auf engem Raum

Neben der Verkabelung mit vielen Adaptern und Verlängerungen stellten sich die Positionierung und Befestigung von Grafikkarte und Mainboard als Knackpunkte der Installation der Hardware heraus. Letztendlich fand aber jede Komponente ihren sicheren Platz. Weil das RF-Modul der Xbox erhalten blieb, lässt sich sogar der Controller der Konsole weiterhin verwenden – es bedarf nicht der Version für Windows. Eine Anleitung, wie das unter Zuhilfenahme eines Mikrocontrollers geht, hat Dan Hembry ins Netz gestellt. Der Verbindungsstatus wird allerdings nicht korrekt über die LEDs ausgegeben. Zur Einbindung der Befehle in Windows nutzt Valerian das Programm Controller Companion.

Windows 10 mit dem Xbox-Controller bedienen

Dass das System in Windows 10 im Tablet-Modus bootet, zeigt Valerian in einem auf YouTube veröffentlichten Video. Auch der Controller kommt in dem kurzen Film zur Navigation im Startmenü von Windows zum Einsatz.

Die Geräuschkulisse im Leerlauf unter Windows beschreibt er als angenehm, nur der CPU-Lüfter läuft. Die Lautstärke unter Vollast sei „in Ordnung“, insbesondere in Anbetracht des geplanten Aufstellungsortes neben dem Fernseher und damit in einiger Entfernung. Warm wird unter Last insbesondere die Grafikkarte, die die Temperaturschwelle von 80 °C erreicht und damit nicht den vollen Turbo nutzen kann. Kosten für alle Komponenten des Xbox-360-PCs im Eigenbau: Knapp 900 Euro.

Die fertige Xbox 360 mit PC-Innenleben
Die fertige Xbox 360 mit PC-Innenleben (Bild: Valerian)

Weitere Pläne hat Valerian auch schon: In einem nächsten Schritt sollen die Öffnungen an der Seite beim Druck auf den Auswurfknopf des nicht mehr vorhandenen Laufwerkes über grüne LEDs illuminiert werden.