AMD Radeon R9 480(X): Polaris 10 zeigt in ersten Benchmarks gute Ergebnisse

Michael Günsch
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AMD Radeon R9 480(X): Polaris 10 zeigt in ersten Benchmarks gute Ergebnisse
Bild: VideoCardz

Das Rätselraten um AMDs Grafikkarten mit Polaris geht weiter. Eine zumeist gut informierte Website will nun aus unabhängigen Quellen bestätigt haben, dass der größere und schnellere Chip Polaris 10 als Radeon R9 480 Series erscheint. Benchmarks weisen auf zwei Varianten hin.

Über die „Bestätigung“ dafür, dass Polaris 10 als R9 480 Series auf den Markt kommen wird, berichtet VideoCardz, ohne dabei Quellen preiszugeben. Auch mit einer Radeon R9 470 Series sei in den nächsten Wochen zu rechnen, ob diese auf dem kleineren Chip Polaris 11 basieren wird, wird nicht erwähnt.

In dem Bericht heißt es weiter, dass das für den 1. Juni angekündigte Polaris Update einem „Paper Launch“ gleichkommen soll. Die Verfügbarkeit der Grafikkarten folge somit erst im Anschluss. Zudem habe AMD den Partnern untersagt, die neuen Grafikkarten auf der Computex 2016 zu präsentieren. Auch gegenüber den Board-Partnern habe AMD lange über Details zu Polaris geschwiegen und diese erst kürzlich genauer informiert. Dies habe auch die Herstellung eigener Platinendesigns beeinträchtigt, so VideoCardz. Denkbar sei, dass es auf der Messe zwar neue Kühllösungen zu sehen geben wird, diese aber nicht offiziell mit der Radeon-400-Serie in Verbindung gebracht werden sollen.

Polaris 10 in zwei Varianten in Benchmarks

Derweil hat die gleiche Website Ergebnisse des 3DMark 11 zusammengetragen, die Polaris 10 zuzuordnen seien. Hinter dem Code 67DF:C4 verberge sich die voraussichtlich in einer Radeon R9 480 eingesetzte langsamere Variante von Polaris 10. Die schnellere Version wird dem Code 67DF:C7 zugeordnet und könnte die Basis für eine R9 480X bilden.

Die Resultate stammen von Einträgen aus der Online-Datenbank für den 3DMark 11. Den angeblichen Polaris-Varianten wird ein GPU-Takt von 1.266 MHz und ein Speicher von 8.192 MByte zugesprochen. Speicherfrequenzen von 1.925 MHz („R9 480“) und 2.000 MHz („R9 480X“) deuten auf GDDR5-Speicher hin. Unklar ist, ob es sich bei den Taktraten um die Referenzwerte handelt und ob diese korrekt ausgelesen wurden. Zudem gibt es große Leistungsschwankungen auch bei Resultaten mit dem gleichen Codenamen, was auf Differenzen bei Treiber oder GPU-Takt zurückzuführen sei. Die von VideoCardz erstellte Grafik basiert auf den Bestwerten.

Polaris 10 (R9 480/480X) in 3DMark 11?
Polaris 10 (R9 480/480X) in 3DMark 11? (Bild: VideoCardz)

Dem „kleinen“ Polaris 10 (R9 480) werden rund 16.000 Punkte zugesprochen, womit er in dem Benchmark besser als eine GeForce GTX 970 und schlechter als eine Radeon R9 390X abschneidet. Der für eine R9 480X erwartete Chip erreichte rund 18.000 Punkte und damit gut 1.000 Punkte mehr als eine GeForce GTX 980 und liegt nur knapp hinter einer Radeon R9 Fury. Ein weiteres Resultat mit 25.800 Punkten wird einem CrossFire-Gespann aus zwei Polaris 10 zugesprochen, das sich zwischen GeForce GTX Titan X und der neuen GeForce GTX 1080 platziert.

AMD hatte angedeutet, dass man mit Polaris zunächst Notebooks und den Mainstream-Bereich bei Desktop-PCs bedienen wird. Sollten die Resultate die Leistung der kommenden Grafikkarten in etwa widerspiegeln, wären die R9 480(X) als Ersatz für die R9 390(X) denkbar. Die Fury-Modelle mit Fiji-GPU würden hingegen noch auf ihre Nachfolger warten.

Spezifikationen weiterhin unklar

Bei den Spezifikationen von Polaris herrscht weiter Ungewissheit. Anhand eines Eintrags in der SiSoft-Datenbank waren zuletzt 2.304 Shader-Einheiten für Polaris 10 vermutet worden. Auch über einen Vollausbau mit 2.560 Shader-Einheiten wird spekuliert. Als sehr wahrscheinlich gilt ein 256 Bit breites Speicherinterface.

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