DVB-T2: Antennen-Fernsehen in HD kommt als freenet TV

Parwez Farsan
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DVB-T2: Antennen-Fernsehen in HD kommt als freenet TV
Bild: Media Broadcast

Am 31. Mai fällt der Startschuss für DVB-T2 HD in Deutschland. Unter der Marke freenet TV überträgt der einzige Deutsche Anbieter Media Broadcast zunächst sechs Sender in Full HD (1080p/50). Dauerhaft kostenlos ist aber nur der Empfang der öffentlich-rechtlichen Sender. Die meisten privaten Sender werden ab 2017 verschlüsselt.

Kennzeichnung geeigneter Fernseher und Receiver

DVB-T2 HD – Gerät ist für den Empfang von DVB-T2 in Deutschland geeignet
DVB-T2 HD – Gerät ist für den Empfang von DVB-T2 in Deutschland geeignet (Bild: Deutsche TV-Plattform)

Grundsätzlich für den DVB-T2-Empfang in Deutschland geeignet sind Fernseher und Receiver, die zusätzlich zu DVB-T2 auch den Kompressionsstandard HEVC (H.265) unterstützen – zu erkennen am grünen DVB-T2-HD-Logo. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind mit einem solchen Gerät in Zukunft kostenlos in Full HD empfangbar. Bei Geräten, die zwar DVB-T2 unterstützten, aber das Logo nicht haben, muss explizit die Unterstützung von HEVC überprüft werden, denn in vielen anderen Ländern ist für DVB-T2 lediglich der ältere Kompressionsstandard AVC (H.264) vorgesehen.

freenet TV – Gerät kann private Sender entschlüsseln
freenet TV – Gerät kann private Sender entschlüsseln (Bild: freenet TV)

Um auch die rund 20 privaten Sender nach dem Startschuss für den Regelbetrieb Ende des ersten Quartals 2017 und einer dreimonatigen, kostenlosen Testphase empfangen zu können, reichen die DVB-T2- und HEVC-Unterstützung alleine allerdings nicht aus. Da diese ab dem kommenden Jahr verschlüsselt übertragen werden, müssen Fernseher respektive Receiver sie auch entschlüsseln können.

Dafür vorbereitete Empfangsgeräte, die keine Zusatzhardware benötigen, wird es ab Mitte Mai im Handel geben. Sie sind am freenet-TV-Logo zu erkennen. Für DVB-T2-HD-fähige Empfangsgeräte, die noch nicht für freenet TV vorbereitet sind, wird es ab Ende Mai CI+-Module geben, mit denen sich die privaten Sender entschlüsseln lassen.

Monatliche Gebühr für den Empfang privater Sender

Mit der richtigen Hardware ist es allerdings nicht getan. Hinzu kommt eine monatliche Gebühr ungenannter Höhe. Bekannt ist mittlerweile zumindest, dass sie sich im mittleren, einstelligen Euro-Bereich bewegen soll. Damit wäre sie zumindest deutlich günstiger als die Basistarife der Kabelnetzbetreiber, in denen die privaten Sender zudem nicht in Full HD verfügbar sind. Die Abrechnung soll unter anderem über Prepaid-Angebote erfolgen – ein Vertrag ist folglich nicht notwendig.

Sechs Sender zum Start

Zum Start der DVB-T2-Ausstrahlung am 31. Mai in 18 Ballungsgebieten überträgt freenet TV sechs Sender in Full HD. Zusätzlich zu den öffentlich-rechtlichen Sendern Das Erste und ZDF werden zunächst auch ProSieben, RTL, SAT.1 und VOX frei empfangbar sein. Ab Ende des ersten Quartals 2017 sollen dann insgesamt 40 bis 45 Sender vorwiegend in Full HD übertragen werden, die rund 20 privaten von ihnen nur verschlüsselt.

Liste DVB-T2-HD-fähiger Empfangsgeräte

Eine Liste DVB-T2-HD-fähiger Fernseher und Receiver ist auf der Seite der Deutschen TV-Plattform abrufbar. Sie enthält auch Informationen darüber, ob ein Zusatzmodul für den Empfang der privaten Sender notwendig ist.