Antiviren-Software: Avast will AVG für 1,3 Mrd. US‑Dollar übernehmen

Michael Günsch
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Antiviren-Software: Avast will AVG für 1,3 Mrd. US‑Dollar übernehmen

Wer die Sicherheitssoftware-Anbieter Avast und AVG stets verwechselt hat, hat dieses Problem künftig voraussichtlich nicht mehr: Avast will den Konkurrenten übernehmen. Beide Firmen haben sich auf eine Übernahmesumme von 25 US-Dollar pro AVG-Aktie geeinigt. Der Deal hat damit ein Volumen von etwa 1,3 Milliarden US-Dollar.

Im Firmen-Blog beschreibt Avast-CEO Vincent Steckler die vielen Gemeinsamkeiten der beiden Unternehmen und erklärt, dass es daher „nur natürlich“ sei, „dass sie vereint werden“. Die Firmen ähneln sich nicht nur vom Namen her, sondern sind auch ähnlich alt und haben beide tschechische Wurzeln. Zudem gehörten sie zu den ersten Anbietern von Antivirenprogrammen und sind heute vor allem für ihre kostenlosen Versionen Avast Free Antivirus und AVG AntiVirus Free bekannt.

Gemeinsam über 400 Millionen Kunden/Systeme

In der Pressemitteilung heißt es, dass Avast mit der Übernahme wachsen und zugleich an „technologischer Tiefe und geografischer Breite“ gewinnen wolle. Die Software beider Unternehmen werde zusammengerechnet bereits auf über 400 Millionen Systemen eingesetzt, 160 Millionen davon seien inzwischen Mobilgeräte. Wachstumsmärkte wie das Internet of Things wolle man gemeinsam mit neuen Produkten bedienen. Auch das Kerngeschäft soll auf diesem Weg verbessert werden.

Aktionäre müssen noch zustimmen

Beide Vorstände haben der Transaktion zugestimmt. Neben der Absegnung durch zuständige Regulierungsbehörden bedarf es noch der Zustimmung der AVG-Aktionäre. Diverse Aktionäre hätten der Übernahme bereits zugestimmt, darunter sei auch die Investment-Firma TA Associates, die rund 13 Prozent der Aktien halte. Avast bietet mit 25 US-Dollar pro AVG-Aktie einen Aufpreis von 33 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 6. Juli. Der Abschluss der Transaktion wird für den Zeitraum zwischen Mitte September und Mitte Oktober 2016 erwartet.