AMD über Ryzen: Scheduling ist kein Problem, Core Parking schon

Jan-Frederik Timm
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AMD über Ryzen: Scheduling ist kein Problem, Core Parking schon

Knapp zwei Wochen nach Markteinführung der ersten Ryzen-7-Prozessoren hat AMD öffentlich Stellung zu den auch im Test von AMD Ryzen 7 1800X, 1700X und 1700 von ComputerBase offengelegten Leistungsdefiziten der Architektur in einigen Programmen bezogen. Vielen Gerüchten erteilt der Hersteller eine klare Absage.

Hinweis: Im Artikel „AMD Ryzen Benchmarks: Spiele unter Windows 7, Core Parking und HPET analysiert“ hat ComputerBase AMDs Aussagen bereits auf die Probe gestellt.

Keine Probleme mit dem „Scheduling“

AMD stellt fest, dass interne Untersuchungen bisher nicht darauf hindeuten, dass der so genannte „Scheduler“ unter Windows 10 die Arbeitslast falsch auf den physischen und logischen Kernen von Ryzen verteilt. Zu beobachtende Unterschiede zwischen Windows 7 und Windows 10 wären nicht auf Unterschiede im Scheduling der Betriebssysteme zurück zu führen. Derartige Gerüchte hatten sich die letzten Tage wie ein Lauffeuer durch das Internet verbreitet. Basis waren auch Informationen aus dem Tool Sysinternals Coreinfo, die laut AMD aber falsch gewesen sind. Erst Programmversionen ab Coreinfo v3.31 sollen Ryzen korrekt auslesen können.

AMD bleibt damit bei der schon kurz nach Veröffentlichung von Ryzen geäußerten Meinung, dass es an den Entwicklern von Anwendungen und Spielen liegt, die Software besser auf die neue Zen-Architektur zu optimieren, nicht an Windows. Auch in Bezug auf Leistungsverluste bei eingeschaltetem Simultaneous Multithreading wiederholt AMD diese Aussage – auch hier sind Programme, nicht das Betriebssystem Ursache der Probleme.

Auch dem von ComputerBase aus Gründen der Glaubwürdigkeit nicht aufgegriffenen Gerücht, der abgesagte Patchday für Februar 2017 hätte Ryzen Leistung gekostet, erteilt AMD damit eine klare Absage.

Ein Patch für Windows für besseres „Core Parking“

Mit dem Patchday April 2017 soll es trotzdem ein Update für Windows 10 geben, das die Leistung von Ryzen optimiert, sofern das Energiesparprofil „Ausbalanciert“ in Windows gewählt wurde. In diesem Modus ist „Core Parking“ aktiviert, das nicht genutzte Kerne in einen Standby-Modus versetzt. Das Aufwecken dieser Kerne dauert allerdings Zeit und kostet in Spielen aktuell Leistung. Auch der Wechsel der Taktfrequenz aktiver Kerne funktioniere derzeit noch nicht perfekt. Spieler sollten bis April deshalb im Energiesparprofil „Höchstleistung“ spielen, um ein paar Prozent mehr Leistung zu erzielen.

Der für heute angesetzte Patchday März 2017 wird damit offensichtlich aber ohne Updates für Ryzen über die Bühne gehen.

Ein Test zum Thema bereits erschienen

ComputerBase hat bereits einen Test zum Thema veröffentlichen, dessen Testergebnisse über die letzten Tage erstellt worden waren. Der Artikel AMD Ryzen Benchmarks: Spiele unter Windows 7, Core Parking und HPET analysiert stützt AMDs Aussagen, dass Windows 7 keinen grundsätzlichen Vorteil gegenüber Windows 10 bietet, Windows 10 im Energiesparprofil „Ausbalanciert“ allerdings ausgebremst wird. Im Durchschnitt über 13 Spiele beträgt der Vorteil allerdings nur zwei Prozent, in Einzelfällen sind es aber bis zu 20 Prozent.

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