AR/VR SIG: VESA will Standards für AR und VR schaffen

Michael Günsch
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AR/VR SIG: VESA will Standards für AR und VR schaffen

Den Bereichen Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) wird eine große Zukunft vorausgesagt. Doch bis heute fehlt es an technischen Standards für Dienste und Produkte. Die Video Electronics Standards Association (VESA) macht es sich zur Aufgabe, dies zu ändern und hat eine Special Interest Group (SIG) ins Leben gerufen.

Ziel der VESA AR/VR SIG sei es, in Kooperation einen möglichen Standard zu erörtern, um Kompatibilität und Produktentwicklung in diesem Bereich zu verbessern. Angestoßen wurde die Gründung vom VESA-Mitglied Analogix Semiconductor, das auf Technik zur Signalverarbeitung spezialisiert ist. In der Ankündigung werden Unternehmen dazu aufgerufen, sich bei Interesse bei der VESA zu melden. Die SIG sei auch für Nicht-Mitglieder der VESA offen.

Der Status Quo wird wie folgt beschrieben: „Der Mangel an Standardisierung verursacht Kompatibilitätsprobleme zwischen Produkten von verschiedenen Anbietern sowie eine Erhöhung der Komplexität sowie der Kosten bei Entwicklung, Besitz und Ersatz. Mangelnde Kompatibilität kann auch Verwirrung bei Endbenutzern verursachen und eine breitere Akzeptanz von AR/VR-Produkten behindern.

OpenXR verfolgt ähnliche Ziele

Die VESA ist allerdings nicht die einzige Organisation, die einen AR/VR-Standard plant. Denn zuvor hatte bereits die Khronos Group mit OpenXR einen offenen Standard angekündigt.

Ein einheitliches Ökosystem soll das Zusammenspiel fördern

Sowohl Hard- als auch Software betreffend, soll bestmöglich ein einheitliches Ökosystem für die junge Branche mit ihrem hohen Wachstumspotenzial entstehen. Als eine der Schlüsselmissionen wird die Errichtung einer „hierarchischen Struktur für AR/VR-Dienste“ angeführt, die sowohl physische als auch logische Verbindungen (Protokolle) sowie Treiber und Application-Layer umfasst. Technik und Algorithmen sollen untersucht und mit Hinblick auf eine effiziente und ökonomische Implementierung standardisiert werden. Auch mögliche Anpassungen bereits bestehender (VESA-)Standards gehören zu den Überlegungen.

Für Bill Lempesis, Executive Director der VESA, ist das Wachstum der Bereiche AR und VR ein schlagkräftiges Argument für die Entwicklung von Standards. Auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) hätten bereits über 260 AR/VR-Aussteller große Flächen belegt. Das Problem dabei brachte Lempesis auf den Punkt: „Wann und wie werden diese Produkte in der Lage sein, gut zusammenzuspielen?

Die VESA ist seit 1988 für die Schaffung von Technikstandards zuständig und vor allem für den Videostandard DisplayPort und dessen Abwandlungen bekannt.

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